Wahlkampf: verbieten oder ertragen?



Einige Gedanken aus der Ferne, ungeordnet...

Es ist Wahlkampf. Jetzt. Heute und morgen auch. Eigentlich ist ja immer Wahlkampf; irgendwo steht immer irgendwo eine wichtige Wahl an, der man wiederum Aussagen darüber entnehmen kann, wie die demnächst stattfindende Wahl...

Und noch eigentlicher bringt er nichts. Er kostet nur Geld, Nerven und (Sende-) Zeit.

Sprich nie schlecht über die Konkurrenz...

Jede Partei behauptet von allen anderen, dass diese zu nichts Vernünftigem in der Lage seien, am wenigsten allerdings dazu, dieses Land zu führen. Ob sie allenfalls zur Opposition taugen, dazu sagen sie nichts. Da aber eine gut eingerichtete Demokratie sowohl der Regierungspartei als eine Opposition braucht, wäre diese Aussage schon wichtig.

Welche Aussagen erhalten wir?

• Wird uns das jeweilige Wahlprogramm jeder Partei durch sie selbst erklärt? Nein, sondern es wird durch die Konkurrenz für uns zerpflückt.
• Erklären uns die Politiker, was sie in der nächsten Wahlperiode vorhaben? Eventuell zum Beleg mit Verweisen und Erfolgen diesbezüglich in ihrer bisherigen Arbeit...? Neiand bekommen würden.
• Was sagen sie uns, wenn alles bisher nicht geklappt hat? Kein Eingeständnis, es nicht gekonnt zu haben (warum auch immer - es gibt innere und äussere Gründe) sondern nur der Hinweis, die Konkurrenz habe alles im BRat blockiert.
• Wie erklären sie uns, dass sie besser machen als andere? Sie erklärt nur, was andere schlecher machen würden.

In Wirklichkeit erfahren wir immer nur, was eine Partei nicht kann; aber immer von den anderen. Da es sinnlos wäre, über andere Gutes zu reden, weil man sich selbst hierdurch indirekt noch schlechter macht, als man eh' schon ist, enthalten die Aussagen also auitomatisch keine nützliche Information für den Wähler.

Es ist unsinnig und dem Informationsbedürfnis der Bürger (gibt's das wirklich?) nicht förderlich, wenn die Parteien sagen, was andere nicht können. Besser wäre, jede Partei sagt von sich selbst, was sie kann und was nicht; und ggf. wie. Das reicht.

Aussagen sind relativ leicht anhand des bisher Geleisteten verifizierbar. Dazu ist allerdings Gedankenarbeit und sind Informationen nötig; die muss man sich beschaffen (wollen).

Da also die Parteien über sich selbst nichts sagen (und wenn, dann auch nie die Wahrheit...), erfahren wir also nichts wirklich Neues. Aber all der Schwindel kostet unsere Steuergelder. Für gegenseitiges Anschwärzen zahlen wir vor jeder Wahl Millionen von Euros.

Auch unter ökonomischem Gesichtspunkt ist Wahlkampf kein Renner: Die Ausbeute an Wählern, die sich beeindrucken lassen und zur Wahl gehen, sinkt; der Einsatz lohnt nicht. Und weit wichtiger: Jedem Verkaufsrepräsentanten wir gleich zu Anfang und immer eingeimpft:

Sprich nie schlecht über die Konkurrenz sondern immer nur gut über das eigene Produkt.

Für das Verkaufsgespräch der Politiker mit ihren Kunden gilt das offensichtlich nicht. Der Wähler ist also noch dümmer als der Konsument oder Klein-Investor...

Und das Ganze jetzt auch noch on-line



Die Mehrheit ist drin berichtet telepolis über den Onlinewahlkampf zur Bundestagswahl. Jetzt aber, das bringt's ...

Mal wieder was anderes lesen...



... anstatt "bürgerliche Presse" und Glotze hat auf die eigene Urteilskraft und das Sehvermögen oft erstaunliche Auswirkungen. Robert Fisk, ein engagierter Journalist, der mir schon vor Beginn des 2. Irak-Krieges "über den Weg lief" mit seinen entlarvenden Analysen und Berichten zur US-Lüge über Atomwaffen im Irak und dessen Verbandelung mit El Qaida, er berichtet regelmässig im ZNet.

Und es liest sich dann alles so anders. Warum? Nur weil es unterschiedliche Wahrnehmung gibt? Meinungen oft auseinandergehen? Daran glaube ich nicht mehr. Oder genauer: Der Grund ist ein anderer, wir sollen nicht wissen, was ist sondern wie es sein soll. Damit wir funktionieren. Aber da betrete ich ein "weites Feld", zu gross für diesem BLog...

Wer übernimmt Daimler-Crysler...


... oder die Commerzbank oder ...? Nach der Deutschen Börse knacken die Hedge-Fonds nun weitere deutsche Grosskonzerne und Banken... Die Globalisierung als weltweiter nationaler Ausverkauf an die "Heuschrecken", klasse, das ist doch echter Fortschritt: Währen Vorstände, Betriebsräte und Presse sich darüber streiten, wer Kaviar fressen darf und wann und wo und wie oft, fressen uns die Hedge-Fonder-Schrecken die Wiese kahl.

Made in China...


... ist auch so eine Sache, über die man sich Gedanken machen kann, nein, eher sollte. Amerikas Arbeitplätze sind in China, unsere wohl auch. Und was wir kaufen, kommt aus China. Schauen sie nach, was Sie in die Hand nehmen. Na? Trigema oder was? Die unselige neue monetäre Weltordnung , die sich da vollzieht, und der Kampf um den allerletztenChina-Import-BH sind einen Blick wert.

Und eben ein genaurer Blick in die Regale. Das Problem der Überflutung mit diesem China-Schrott habe - das nebenbei bemerkt - nicht nur wir, die wir uns über "die Polen" beklagen, die "uns" die Arbeit wegnehmen; in den den Geschäften hier in Litauen liegt und hängt derselbe Schrott. Daneben versucht eine estnische, lettländische, litauische und nicht zuletzt polnische Modeindustrie sich zu behaupten. Es will scheinen, mit einigem Erfolg. Wir sind uns einig, die wir hier (Deutsche wie Litauer) darüber grübeln: Unsere Mädels zuhause in ihrem traurigen Einheitslook können denen hier in Vilnius nicht das Wasser reichen. In Sachen Individualität nicht und im Aussehen auch nicht. Bestätigen uns besonders auch Frauen. Z.B. meine...

Unsere Kämpferin fürs Eigene, Frau Künast, hat schon Recht: Richtig hinsehen und hinfassen verspricht nicht nur besseren Geschmack sondern auch den einen oder anderen Arbeitplatz. Z.B. Ihren... Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein deutscher Landwirt (am Ende sogar Bio...) sauer ist, wenn er mehr umsetzt. Dass deutsche Händler und Verschieber aufschreien, das ist doch klar, und die Einzelhandelsverbände und und und... Nur: Egal wo wir sind, in Deutschland, in Italien, in Griechenland, in Schweden, in Litauen - überall der gleiche Chinaschrott im Ausverkauf in den gleich aufgemachten und in Massen aufgereihten Geschäften, den keiner haben will -- MINUS 70%

Dann doch lieber weniger, das gut und zu einem fairen Preis, ganz ohne den geilsten Geiz. Wie wär' das denn?

Irax - die Zweite?



Ein Artikel in telepolis mit vielen interessanten Links beschäftigt sich mit der Frage, zu welchen Reaktionen die Vorgänge im Iran im Zusammenhang mit der Vorstellung der neuen Regierung und dem Wiederanfahren des Atomprogramms die US-Regierung sich hinreissen lassen könnte - keine schönen Aussichten...

In diesem Zusammenhang sei auch auf eine Hörfolge des Deutschlandradios hingewiesen: Ende der Politik? Die Beiträge gibt’s als MP3-Download zum Nachhören. Im ersten Beitrag mit Richard Sennet spricht dieser u.a. über die Furcht Amerikas vor dem Niedergang ihrer Vorherrschaft und den hieraus resultierenden Reaktionen, u.a. von weiteren Kriegen nach dem Irak-Muster. Unbedingt anhören (knapp 30 Minuten).


Nichts Neues in Sachen Kompetenz...



... im Team von Angela. War auch nicht anders zu erwarten. Dass nun aber abgesprungene Kompetenzler wie Friedrich Merz sich zu Wort melden mit abstrusen Ideen, das will gefallen - jeder Partei ihren Lafontaine...

Aber eins an Merzens Vorschlag besticht doch, wenn man ihn weiterdenkt. Die Belegschaft bezahlt nicht nur die freigestellten BR-Mitglieder sondern auch die Vorstände, Vorsitzenden... -- ... damit könne die Belegschaft entscheiden, "wie viele freigestellte Betriebsratsmitglieder sie benötigt und was die ihr wert sind". Damit wäre automatisch die größte mögliche Transparenz geschaffen..

Whow! Was für Aussichten! Man sieht: Weiterdenken hilft.

Das lassen die Kälber nicht auf sich sitzen...



...und revanchieren sich bei ihrer Angela für die Stoiber-Patzer mit - Solidarität. Die CDU/CSU ist laut Umfragen und SPIEGEL wieder stärkste Krafte im Osten. Na also, es geht doch...

Aber Marcus Hammerschmitt hat sich getäuscht, trotz Satire-Versuch. Der Zerstoiber ist vieeeeel raffinierter...

Ein Spaziergang in Litauen (1)



Samstag, 13. August 2005 14:12 : ich sitze im armenischen Lokal in Raudondvaris und warte auf’s Essen:

Heute morgen, ein Spaziergang ins Gelände, das Wetter erlaubt es. Wie muss man sich ausdrücken, wenn man Lebensbedingungen beschreiben möchte, ohne die Betroffenen zu verletzen oder den Eindruck zu erwecken, man beabsichtige das?

10 Jahre komme ich jetzt nach LT, 10 Jahre beobachtend, schauend, was ist, was sich ändert: Die Strassen, die Häuser, die Landschaft, die Menschen. Aller Glamour der Einkaufsparadiese schneidet die Konturen der Divergenz zwischen kapitalistischem Überfall und der realen Situation der Leute nur umso härter. Technisch wird vermeintlicher "westlicher" Standard geliefert, meist aber das chinesische minderwertigste Plagiat; der Preis entscheidet gnadenlos. Trotzdem will man alles haben. Ergebnis: Es funktioniert, wenn je, nur kurz...

Was ändert sich wirklich? In den Städten? Vilnius ist die Ausnahme. Wohl schon immer. Schon der Schritt nach Kaunas oder nach Klaipeda (Memel) macht schnell klar: Vilnius ist Zentrum, der Rest Provinz. Auch in Vilnius selbst gibt es Gegensätze, die einem die Tränen in die Augen treiben können, wenn man sensibel ist - in jedem Fall aber den Schreck in die Glieder. Die grosse Zahl der “normalen” Menschen, besonders der Alten und erst recht die vom Lande - sie werden nicht mitgenommen. Sie bekommen nichts ab vom Einzug des Überflusses, wie er z.B. im Einkaufszentrum Akropolis zelebriert wird. Schon die Wahl des Namens: Ein Missgriff oder Übergriff ... Geöffnet von 8 - 24 Uhr, auch an Sonn- und Feiertagen, belagert und durchwandert von Menschen, die das alles nur bestauen können - man schaue nur, wenn sie dann wieder herauskommen: keine Tüte...

Auf dem Lande? Raudondvaris ist Land. Dorf wäre zuviel gesagt, dafür fehlt ihm eine irgendwie sichtbare Struktur, ein Zentrum, etwas “Eigenes”.

Die Holzhäuser, noch immer vorwiegend einsturzgefährdet aussehend, geflickt mit PVC-Folie, Alu-beschichtet oder roh, Holz, Pappe. Neue Häuser extrem: Neureich übertrieben protzig/kitschig neben halbfertigen, mit minimalen, unzureichenden Mitteln hergestellt - teilweise wie im Kosovo, nur eben fertiger, denn sie sind bewohnt.

Die Felder - sind es Wiesen, die Sandflächen? Oft nicht entscheidbar, die Nutzpflanzen halten den Unnützen nur mühsam die Waage. Landschaften, denen der Mensch nur entreisst, was er unbedingt braucht: Kümmernde Gerste vielleicht, Haferähnliches zwischen dem, was es bei uns fast nicht mehr gibt, ausgerottet mit chemischer Keule. Graspfade, vielleicht mit Wagenrillen; Sandpfade zuweilen, selten asphaltierte Wege, diese dann mit Schlaglöchern verziert, dass es zuweilen schwer wird, de Fuss sicher zu setzen. Zuletzt Kopf-, nein Feldsteinpflaster, gewölbt, wie wir sie 200 Jahre früher wähnen...

Selbst die Vorgärten, fast ohne Übergang an der Strasse beginnend, Staub wird im Übergang zu sandiger Erde, tragen neben Tagetes, umgeknickten Malven nur schüchterne Schöpfe von Rote Bete, Kartoffel und Gelbe Rübe; hier und da vielleicht noch ein Plastiktopf mit Petunien aus dem Baumarkt auf einem kurzen Holzklotz oder einfach unachtsam im Gras am Zaun: selbst die eher kränkelnd als rankend.

Und plötzlich ein Rasen, englisch fast. Kein Golfplatz. Ein Haus steht darauf, bewohnt, unfertig, die Eingangstreppe ohne Geländer endet im Rasen, kein Weglein... Die Bewohner betreten das Haus nur von hinten oder von der Seite, unbemerkt. Nur beim Rasenmähen, von Hand, werden sie sichtbar. Kleine Pracht zwischen Einöde.

Die Wälder, verkommen zu Klein- und Kleinst-Schutthalden. Tüten mit Hausmüll neben den gesammelten Plastik- und Gummiresten eines Autoverwerters. Selten Bauschhutt... Aber grün, teils undurchdringlich. Schmetterlinge begegnen einem, wie sie in unseren Kindertagen für uns selbstverständlich waren: Sandfalter, Bläulinge, Kohlweisslinge, Tagpfauenaugen, Bekannte ohne Namen. Und Frösche kreuzen. Und Mücken stechen...

Salweiden (die salix caprea kommt mir wieder in den Sinn, die erste Kinder/Jugendschwärmerei, sie vergessen wir nicht!), hoch, wuchtig, Birken, Pappeln, fremdartiges gar, das ich nicht kenne.

Die Menschen: verstohlen blickend kommen sie entgegen, passieren, das freundliche "Labas" nicht oder höchstens kaum wahrnehmbar erwidernd, erschrocken fast, dass man sie wahrnimmt. Hölzern-steinerne Gesichter. Ein freundliches Nicken verliert sich, ohne Reaktion.

Die Kühe, in ihrem Kreis genügsam grasend, es hat geregnet die letzten Tage, das Gras ist frisch, feucht, reichlich, die Sonne fehlt oder lugt schüchtern, es ist eher kühl, also angenehm unter freiem Himmel.

Es ist Mitte August. Aber man kann schnell nachvollziehen: Wenn jetzt die Sonne ganz fehlt, Kühle zur Kälte wir, Schnee fällt, das Eis innen an der Scheibe dicker ist als die Scheibe selbst, die Kuh mit dem kläglichen und sicher nicht reichlichen Winterfutter durchgebracht werden muss, wenn man alt ist und alleine - der Alkohol steht nahe und der Selbstmord daneben. 2 Liter Milch für 1 Liter Wasser, so sieht der Kapitalismus für den Mann auf dem Land aus, der nichts hat, auch keine Perspektive.

Der Bauer, der viel hat, wenn er mit Pferd und Wagen, gar mit Gummibereifung, sein bisschen gemähtes Gras nach Hause fährt. Nichts, was an Überfluss erinnert hier draussen.

Schlimm: Wer hier Arbeit hat und sei sie noch so kärglich bezahlt, meint, jeder könne welche bekommen. Alle 25-30% Strasse fegen?

Wie bei uns: Wer trinkt, ist ein Taugenichts. Die Frage, warum Litauen die höchste Selbstmordrate hat in Europa, sie wird ungern diskutiert und schon gar nicht beantwortet...

Haben wir je einen - sei's auch der motivierteste - Arbeitslosen sagen hören, jeder könne Arbeit finden, wenn er nur wolle?

Warum lesen wir eigentlich...



... noch "normale" Zeitungen? Oder hat Sie je die alarmierende Meldung erreicht, dass in Kanada seit Jahren die Häuser und sonstiges (Hochspannungsmasten z.B. ?) im Boden versinken? Dass die Menschen dort die Permafrostzone verlassen müssen, weil sie sonst über kurz oder lang ersaufen würden? Dass dort das Ölbohren schwierig wird? Dass...

So. Und jetzt das: Sibirien schmilzt. Jetzt geht's da auch los.

Aber mit vom Menschen evozierter Erderwärmung hat das nichts zu tun, gell Herr Bush? Und schlimm ist es auch nicht; Sibierien ist eh' zu kalt.

Doch halt! Auch bei uns ist's nicht mehr kalt:Der Berg rutscht.

Nur die allerdümmsten Kälber...



... wählen ihre Metzger selber.

Sagt der Volksmund richtig.

Bei einer Kundgebung im niederbayerischen Deggendorf die Linkspartei und sagte mit Blick auf ihre Wähler: "Nur die dümmsten Kälber wählen ihre Metzger selber." Das berichteten übereinstimmend die "Passauer Neue Presse" (Samstagausgabe) und das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". (Linkszeitung)

Das Zitat würde ich nun wiederum leichten Herzens auf alle Wähler recht von der SPD anwenden; nach dem Motto "Schlimmer wird's immer."

Wer hat nun recht?

Nein, im Ernst jetzt: Es stellt sich doch einfach die Frage danach, wie tief unter der Gürtellinie Wahlkrampf von Politiker geführt werden darf - unter der Schuhsohle, oder wo liegt das Niveau derzeit?

Und es denken doch welche...



... über Alternativen nach; natürlich eher Linke - wer sonst. Aber bei der Recherche zum Thema von gestern bin ich doch fündig geworden und entdeckte Beiträge im freitag, die sich genau um diese Fragen kümmern:

1. :: Daniela Dahn Drei Stunden Arbeit am Tag werden genügen;AUS DEM DENKKÄFIG AUSBRECHEN - Für eine Wirtschaftsordnung, die jedem seine Würde lässt - ein Plädoyer auf dem Erfurter Sozialforum

2. :: Albrecht Müller Was ist daran so schlimm?; ERWIDERUNG AUF EINEN TEXT VON DANIELA DAHN - Wachstum bleibt eine Schlüsselgröße im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit

3. Die Diskussion dazu lässt sich in Pickings.de verfolgen.

4. Schliesslich finden wir noch einen heissen Beitrag auf der Seite von Albrech Müller selbst. Dort kann man sich dann endgültig fest- oder weiterlesen...

Ok., weiterlesen!

Da bin ich platt...



... Günther Grass hats geschafft: Wahlkampf-Hilfe aus dem Literatenlager gegen ganz rechts - in der FAZ. Das passt.

Wir brauchen eine neue APO...



Freitag, 12. August 2005 16:58 : ... meint in einem Kommentar von Konstantin Wecker im freitag . Damit meldet sich einer der wenigen Intellektuellen zu Wort in einer politischen Situation, die wahrhaftig Hirnschmalz en masse vertragen kann.

Dieser “Wahlkampf” kann ja, mehr als jeder zuvor, an Hirnlosigkeit nicht mehr unterboten werden, an Gemeinheit und Verlogenheit. Ich beobachte ihn ja momentan aus der Ferne, in einem litauischen Dorf unterm Dach sitzend, mit gutem Oberlicht und flat rate und auf besseres Wetter hoffend.

Ob ich nun die dümmlichen Versprecher der Angela, die saloppen bayrischen Ausrutscher und Wadenbeissereien oder die frechen Rülpser des herausgeforderten und heruntergewirtschafteten Kanzlers nehme, die Frech- und Dummheiten der FDP-Klicke - egal: Sachkompetenz , Lösungsvorschläge, Wahrheit, all das, was wir dringend brauchen, spielt keine Rolle.

Man schiesst sich bedingungslos auf “die andern” ein um zu vertuschen, dass man selbst nichts Brauchbares im Beutel hat; zumindest damit nicht rausrücken will. Was man wirklich will, wird selbstverständlich erst recht nicht verraten. Aber wer das politische Geschehen mit etwas Geist, gutem Willen und vor allem ungetrübtem Gedächtnis verfolgt, weiss das eh’ schon.

Nur: Warum sind dann die Umfragewerte so? Weil’s die grosse Mehrheit an den soeben erwähnten Eigenschaften fehlen lässt? Hätte dann der Angela-Killer aus München in einem allgemeinen Sinne doch recht, wenn er meinte -ich übersetze das jetzt mal - dass es eben mehr solche als solche gebe, aber eben nicht nur in Bayern?

Warum lässt sich eine Bevölkerung, die die letzten Jahrzehnte stets und konstant belogen wird, das Ergebnis dieser Politiken vor Augen, den Bären auf die Nase binden, von Links käme der Angriff? Und um das Mass voll zu machen, macht man gleich den Zirkelschluss und heisst Lafontaine einen rechtsradikalen Hassprediger - vielleicht nicht ganz wortgenau, aber das jedenfalls soll ankommen beim Wahlvolk. Es fehlt jetzt nur noch das Verbot, zur Wahl antreten zu dürfen...

Zur Erinnerung: In ruhigen Zeiten und in konzertierter Aktion war es den etablierten Parteien seinerzeit nicht gelungen, die NPD verbieten zu lassen. Nach dem ersten Rüffel haben sie's dann gar nicht erst nochmal versucht. What shall’s...

Warum traut sich keiner, um nur ein wesentliches Beispiel zu nehmen, endlich ein Sozial- und Arbeitssystem zu fordern, in dem es normal ist, Arbeit zu haben - oder eben nicht? Zu sagen, dass in Zukunft nicht mehr alle in Arbeit zu bringen sind und deshalb eine Grundsicherung zu entwickeln ist, die das Attribut “arbeitslos” ebenso wenig anrüchig erscheinen lässt als die Betroffenen zu einer nicht nur erträglichen Grundeinkommen verhilft. Unselige Rentenkürzungen über ALGII und real nicht zu vergessen... Soziale Verantwortung? Kein Thema - aber auf beiden Seiten. Sozial wichtige Tätigkeiten? Kein Thema. 1-EURO-Jobs? Warum nicht, wenn sie staatlicherseits nicht missbraucht werden? Es kommt darauf an, ob man unabwendbare Tatsachen als Makel oder als Gegebenheit darstellt. Während man die abhängige Mehrheit schröpft und weinend darauf verwiesen wird, dass das Geld fehle, schnürt man gleichzeitig aus Steuernerleichterungen und Subventionen samt legaler Steuerflucht ein unternehmer- oder sagen wir’s direkt, kapitalisten-freundlichen Paket, lässt man zu, dass der Staat zur Farce verkommt.

Nein, das Geld fehlt nicht. Was fehlt ist der Wille, es dem Grundgesetz gemäss einzusetzen. Ganz einfach und ohne Schnörkel.

Einwurf:

Ich bin kein BWL-er. Ich bin derzeit in Litauen, einem Landf mitz enormen Defiziten jeder Art und denke mal mit meinem kleinen Rentnerhirn so: Wenn wir seit Kriegsende in Deutschland diese Infrastruktur aus Steuern erwirtschaftet haben und Steuern ca. 30% des generellen Einkommens eines Volkes ausmachen, Löhne nur ein Bruchteil dessen sind, was an Werten wirklich erwirtschaftet wurde:


Wo ist der ganze Rest?



Eben.

Diskutieren kann man dann vieles und fast alles, nur: Anfangen muss man!

Irak-Krieg: Wie in Vietnam



Zunehmend machen zurückgekehrte amerikanische GIs den Mund auf; dasselbe Dilemma wie nach dem Vietnamkrieg: Kaputte Menschen, denen vorher keiner half und hinterher keiner hilft. Soweit das Militär eine halbwegs brauchbare Handhabe findet, versucht es, die Jungs mundtot zu machen.

Momentan geht wieder einer an die Öffentlichkeit; schnell lesen, bevor es zensiert wird...

Das AlterNet ist eine der doch mittlerweile vielen alternativen Info-Quellen in Amerika, die an der mainstream-Meinung der Grosspresse vorbei der Wahrheit etwas an’s Licht verhelfen. Nur: Wie ginge das alles ohne Internet?

Wie in Vietnam


Deja vu: Kein Napalm, “nur” Brandbomben: Napalm und die USA

Was ich schon immer schreiben wollte...



... lese ich soeben hier . Naja, schon wieder Zeit gespart.

Worum geht es? Ganz einfach, um die Frage, wozu man einen Windows-Rechner braucht. Man braucht ihn nicht - darum geht es. Man braucht ihn wirklich nicht. Aber bis das alle begriffen haben, verdient sich M$ sicher noch dusslig und dämlich, die Virenerfinder- und -vernichter ebenso, die "Fach"-Zeitschriften mit ihren "Fach"-Artikel zu diesem Themenkreis ebenso, und... Aber Apple holt auf...

Noch was zum Thema Intelligenz oder Ignoranz - ganz wie's beliebt: Da hat es doch Symantec geschafft, ein Antivirenprogramm für den Mac zu produzieren, das so voller Fehler steckt, dass OSX die Flossen strecken muss. Jetzt mal unabhängig davon, dass das ein zwar schwaches aber m.E. passendes Bild der Firma abgibt: Aber das Teil wird verkauft und gekauft! Und das, obwohl es für den Mac nachweislich keine passenden Viren gibt, keine Würmer, keine Trojaner... Was soll man dazu noch sagen?

Vielleich ein weitere Bespiel anfügen, das ich in telepolis gefunden habe?

Was uns bevor steht: Merkel nämlich



Und ich fühle mich unter dem starken Druck, "nämlich" mit "h" zu schreiben: Unter dem Titel Sinkende Bruttolöhne und steigende Inkompetenz" erfahren wir viel über die umfassende Wirtschaftkompetenz der Kandidatin und der Journalisten, die selbst wohl z.T. nicht kapiert hatten, was sie da abliess. Lesen, unbedingt!

Im übrigen...

... geht's uns gut hier oben in LT, heute stürmt es, ist warm, noch giesst es nicht... Heute wird Hochzeit gefeiert, in Kaunas und Birštonas. Meine? Nein. Wird aber sicher eine fröhliche Feier. Eine weitere in Weissrussland versäumen wir hierdurch allerdings.

Es muss im Leben mehr als alles geben, aber man muss nicht alles haben.

(Der erste Satzteil stammt von Maurice Sendak, der zweite auch nicht von mir...)

Ein neuer Beitrag von heute (Test)

Hier steht alles in der Test zwischen zwei horizontalen Linien.