Ist unser Bundespräsident ...




... ein linker Sozi? Und der Herr Glos aus Bayern auch? Oder woher kommen die Töne zum Thema Grundlohn, gute Lohnzuwächse? Der Spruch “gutes Geld für gute Arbeit”? Das und mehr aus den Mündern dieser Herren?

Wie kommt’s, dass Herr Köhler die Manager ermahnt, die Arbeitnehmer am Produktivvermögen und - ergebnis zu beteiligen? Sind sie toll geworden? Oder was ist gemeint.

Ein Rätsel...


Ja, ja - wenn einem das Gas näher ist...




... als die politische Moral, dann wird der Schröder wieder herbei gebettelt (DER SPIEGEL). Und wenn der Streit nun zwischen Russland und China schwelen würde?

Aber die Ukraine, die ist zu nah und ausserdem könnte "unser" Gas betroffen sein ab 1.1.2006.

Wess' Gas ich saug' ...


Wer statt Schröder...



... wäre denn eher geeignet, “die Gasleitung bis Deutschland zu ziehen”? Oder wollen wir das Putingas gar nicht? Dann müssten wir das sagen. Geschmacklos ist der Wechsel vom Kanzler- auf den Vorstandsstuhl, richtig. Aber wenn ich mich umschaue, welche Gauner Energie- und andere Konzerne leiten - what shall’s?

Wenn die Firma, die uns das russische Gas liefern soll, so ein mieser Laden ist, dass unser Ex-Kanzler sich die Finger daran schmutzig macht, welches Öl hättens’ denn dann gern?

Also, so lang es nur geschmack- oder instinktlos ist - ja mei! Das bekommen wir doch jeden Tag geboten...

Da sieht es bei der CIA-Aussitzerei doch gaaaaanz anders aus... Das sind Abgründe! Und Gründe zum Aufregen!! Und Gründe zum...!!!

Nachtrag, 28.12.2005: Die EU und die Entführungen und Gefängnisse der CIA, Florian Rötzer in telepolis


Samstag, 10. Dezember 2005 22:46

Harold Pinter - Was hat Politik mit Literatur zu tun?



Oder umgekehrt: Warum schert sich Literatur um Politik? Wir hatten uns i.W. doch daran gewöhnt, das Literatur allenfalls in verfilmter Form genossen werden und damit als fun-Grundlage dienen kann. Andere Ansprüche? Fehlanzeige. Gelesen wird ja eh’ nicht mehr. Schriftsteller, “Intellektuelle”, die sich massgeblich politisch äussern, Richtungen aufzeigen, sich provozierend einmischen. Wann hatten wir das zuletzt? Und wo?

Nun der diesjährige Literaturnobelpreis. Warum ausgerechnet Pinter? Letztes Jahr zerfetzten sich nur absolut berufene das Maul über die Wahl von Elfriede Jelinek. Sonst interessierete das eigentlich niemanden. Einige besorgten sich dann vielleicht doch das eine oder andere Werk als Taschenbuch (ich auch), um zu erfahren, was es denn auf sich hatte mit den Wort- und Satzverschlägen der Jelinek. Ergebnis? Nun, Kultur braucht Vielfalt...

Dieses Jahr: Wieder grosses Kopfschütteln in der “Fachwelt”. Der oder die wäre ja eigentlich dran, ich hätte mir Philip Roth vorstellen können oder... Aber Harold Pinter? Name gehört ja, was gelesen nie, gesehen auch nicht, als Haudegen im Kopf, o.k.. Bühnenstücke von früher, Nobelpreis heute?

Aber das interessierte eigentlich niemanden.

Und dennoch, er hat uns gestern gelehrt, was Literatur mit Kultur und Kultur mit Politik zu tun hat. Haben sollte. Was Sprache kann und bewirkt. Nachzulesen in seiner - nicht selbst gehaltenen - Dankesrede in Stockholm anlässlich der gestrigen Preisverleihung. Keiner hatte wohl gedacht, dass der knorrige Herr mit der Lotsenmütze sich dieser Aufgabe - wieder - unterziehen würde. Zurückhaltend war seine Reaktion am Tag der Bekanntgabe, als er sich auf der Treppe vor seiner Haustüre zeigt.

Und nun diese Wucht an moralischer Nachhilfe. Nicht nur für die USA. Nicht nur für sein Heimatland. Und nicht zum ersten Mal. Seine Denkschrift »Krieg« enthält die der jetzigen Rede zugrunde liegenden Gedanken nahezu alle schon. Wesentlicher Teil der 2003 erschienenen Denkschrift*) ist eine Rede, gehalten in Florenz am 20. September 2001 - wenige Stunden vor der Zerstörung des World Trade Center in New York...

Es ist Nachhilfe für uns alle, die wir uns an all den Dreck gewöhnt haben, der täglich über uns herab geschüttet wird von den Mächtigen. An all die Lügen, Verdrehungen, Unterlassungen und - ja eben: Gewalt, Tortur, Folter. Aufrüttelnder, klarer, wahrer kann man nicht mehr mahnen und anklagen. Es ist an uns, Konsequenzen zu ziehen. Wenigsten im Kopf. Viele Menschen in den USA können unsere Freunde und Brüder sein, nicht aber diese Administration, diese Regierung, diese Schlangengrube aus industriellen, kapitalstischen und politischen Banditen und Helfern.

»„Es gibt keine klaren Unterschiede zwischen dem, was wirklich und dem was unwirklich ist, genauso wenig wie zwischen dem, was wahr und dem was unwahr ist. Etwas ist nicht unbedingt entweder wahr oder unwahr; es kann beides sein, wahr und unwahr.“

Ich halte diese Behauptungen immer noch für plausibel und weiterhin gültig für die Erforschung der Wirklichkeit durch die Kunst. Als Autor halte ich mich daran, aber als Bürger kann ich das nicht. Als Bürger muss ich fragen: Was ist wahr? Was ist unwahr?«

(Beginn seiner Rede)

»Es ist nie passiert. Nichts ist jemals passiert. Sogar als es passierte, passierte es nicht. Es spielte keine Rolle. Es interessierte niemand.«

Wie, so frage ich mich, konnte die Journaille mal wieder verwundert tun und titeln:

»EKLAT BEI NOBELPREISREDE - Pinters Frontalangriff auf die USA - Wer altersmilde Dankesworte erwartet hatte, wurde von einem Donnerschlag überrascht: Der diesjährige Literaturnobelpreisträger Harold Pinter nutzte seine heute veröffentlichte Rede für eine massive Amerika-Kritik. Fazit: Die USA sind "brutal, verächtlich und skrupellos".«

(SPIEGEL-ONLINE)

*) Harold Pinter: Krieg, Rogner und Bernhard bei Zweitauseneins, 2003.


Donnerstag, 08. Dezember 2005 16:56


Räuberpistole (3)



War das nun ein ungewollter Patzer, für den sie sich irgendwie und -wann entschuldigen wird oder war es der grosse, mutige (und einzig richtige!) Schritt in die Schröder’schen Fussstapfen - Diplomatie hin oder her? Angi hat der Condi kräftig gegen’s Schienbein getreten, einfach in demsie aussprach, was Sache ist:

Die USA haben mit der Entführung al-Masri auch nach eignem Bekunden einen Fehlgriff getan und den armen Menschen in Albanien wieder ausgesetzt, nachdem sie erkannt hatten, dass sie sich geirrt hatten. Keine Entschuldigung, schon gar keine Entschädigung - aber eine offiziell zugegebene Unterrichtung von Schily durch den amerikanischen Botschafter seinerzeit in Berlin. Mit der Auflage an Schily, das Maul zu halten. Was der auch tut - bis heute. Gequatscht haben die USA selbst. Um den Druck zu erhöhen, ihnen keine blöden Fragen zu stellen.

Das sind wohl die Fakten. Und was ist daran nun nicht eingestanden? Man kann -- ja, was kann man eigentlich noch verstehen oder nachvollziehen? Die sind in Bedrängnis in Washington, das tut weh und Weidwunde werden gefährlich...

Und das gepaart mit Arroganz der Macht - Junge, Junge...!

(Dienstag, 06. Dezember 2005 23:48)

Räuberpistole (2)



Nun tanzt er aber, der Bär: Zumindest Rumänien und Polen gehören wohl zu den “osteuropäischen Partnern” der CIA ("einzigartige und innovative Methoden“ der Verhörs), die foltern lassen (was eigentlich klar war, mir jedenfalls schon seit Tagen) - oder am Ende mit eigener Erfahrung mitgeholfen haben. Denn mittlerweile hat die CIA wohl schnell das Feld geräumt, damit Condi dicke Backen machen darf bei ihrem Europabesuch; die “Touristen” sind jetzt irgendwo in Nordafrika. Und Herr Schily wird wohl auch noch was zu erklären haben.

Junge, Junge...!

Das am Rande, aber nicht ganz unwichtig: Eine freie Presse ist schon was. Nur: Nutzen muss man sie...

Und auch das mal überlegt: Was wäre wohl heute im Irak los, wenn die USA dort nicht interveniert hätten, zusammen mit ihren Hinterherschleimern? Und bitte nicht mit der Gegenfragen kommen, warum Frau Osthoff trotzdem...

Der Irrsinn, der hier ausgelöst wurde, der täglich zunimmt, dem keiner Herr wird, unter dem die Menschen des Irak leiden, die der Nachbarn, Europas... - All das geschieht, weil ... ?

Blinde Kuh...

... spielen sie jetzt alle miteinander und mit uns. Und Katz’ und Maus. Wem kann man nachweisen, dass er/sie gewusst hat, was er weiss oder wissen konnte oder musste oder durfte. Dabei stellt sich so nebenbei heraus, dass der deutsche Geheimdienst wohl so massiv mit der Beschattung deutscher Journalisten und Wissenschaftler im Inland beschäftigt war, dass er von den CIA-Aktivitäten nix mitbekommen hat. Denn sonst wüsste ja zumindest unser aktiver Aussenminister was wissen. Aber der kennt allenfalls Presseberichte.

Aber die USA können sehr sicher sein, dass ihre europäischen Komplizen stille halten; jedenfalls, so lange es geht. Und da spielt unsere Presse wohl die entscheidende Rolle. Deren derzeitige Pro-forma-Fragen dienen nur zur Ablenkung vor dem Vorhang.

“...Aber selbst in diesem groben Raster kommen Ausrutscher eben vor, beispielsweise wenn die Gesetze anderer Länder verletzt werden. Aber, so Rice, die europäischen Länder haben, freiwillig oder unter Zwang, mitgespielt und sollen jetzt nicht so tun, als hätten sie von den Flügen, Verschleppungen und Verhören nichts gewusst...” telepolis

Nun ist es nix Neues, dass die Öffentlichkeit verschaukelt wird. Aber wenn es mal wieder sooo deutlich wird, dann könnte man die Gelegenheit ja nutzen, mit Nachdenken zu beginnen. Und gibt es ja eine ganze Reihe von Dingen, die nicht so weit weg sind von unserer Haustüre wie der Irak...

Als lächerliche Räuberpistole...



... hätte DIE ZEIT einen Bericht, den sie nun selbst in der Ausgabe Nr. 48 vom 1.12.2005 bringt, bezeichnet, wäre er seinerzeit z.B. von Mathias Bröckers in telepolis veröffentlicht worden.

Mehr als vier Jahre vorher: Mathias Bröckers war damals einer der ersten der in seiner Serie Fragen zu 9/11 stellte, die über die üblichen Fragen in der Presse hinausgingen. Nun, mehr als vier Jahre später werden nach und nach eine Reihe von Fässern aufgemacht. Und die Reihe will nicht enden. Und deren Inhalt lassen Bröckers Fragen und Vermutungen als Märchenstunde für Minderjährige hinter sich.

Fässer sind aufgemacht. Alle?



Sicher nicht. Bei der täglich Meldungs- und unnützer TV-Flut gehen sie irgendwann unter, diese Meldungen. Aber benennen wir doch einfach einige von denen, die offen sind oder deren Deckel gerade gelüftet werden:

(vgl. auch USA-Irak: Busch im Allzeittief )

- Die CIA fliegt Gekidnappte und Gefangene quer durch Europa und nutzt Flughäfen und Luftraum der EU; mit deren Kenntnis und Billigung, wie wir bereits wissen. Und womöglich vertraglich gedeckt... Wir werden da noch warten müssen, um klar zu sehen.

- Die amerikanische Aussenministerin Rice lässt verlauten, dass die USA solche Flüge nicht bestätigen wird. Gleichzeitig erfahren wir, dass die USA unseren früheren Innenminister Schily durch ihren Botschafter offiziell darüber informieren liessen; mit dem Hinweis, die Schnauze zu halten.

- Die Bundesrepublik verhindert das Aufdecken von Straftaten wie der Entführung des Neu-Ulmers Khaled al-Masri; die USA machen es ebenso - siehe Entführung von Abu Omar in Mailand 2003. Die Täter sind soweit ermittelt (und das in Italien, Maffi-Land!), aber...?

- Die CIA entführt Menschen (Bürger!) aus EU-Ländern am helllichten Tag, gibt das zu und schweigt.

- Die CIA betreibt eigene Foltergefängnisse und nutzt solche “befreundeter” Staaten; die EU bzw. Aufnahmekandidaten helfen mit/aus oder schauen zu. Zitat aus dem SPIEGEL: “Die USA bestreiten, dass es im Kosovo ein geheimes Gefangenenlager der CIA gibt. Es handele sich dort vielmehr um ein Gefängnis der von der Nato geführten Kfor-Truppe.”

- Die USA foltern und lassen foltern; wenn’s auffliegt, “hängt man die Kleinen”.

- Die USA sind das einzige westliche Land, in dem die Todesstrafe existiert, neben China und den Iran das mit den meisten vollzogenen (letzte Woche die 1000. Exekution nach Wiedereinführung 1973).

- Die USA verweigern sich nicht nur Kyoto sondern auch dem UN-Gerichtshof.

- Die USA haben mit dem Irak-Krieg den weltweiten Terrorismus enorm verbreitert und ihm in Irak und Afghanistan eine breite Basis verschafft, anstatt ihn einzudämmen. Eine weitsichtige Befürchtung aller Gegner des Irak-Kriegs von Anfang an.

- Mittlerweile hat der ehemalige Aussenminister der USA öffentlich eingeräumt, dass die Weltöffentlichkeit bzgl. des Kriegsgrunden gegen den Irak angelogen wurde.

- Die USA und Grossbritanien haben sich den Zugriff auf die irakischen Ölquellen in Geheimverhandlungen erschlichen und damit dem Land wesentlicher zukünftiger Einnahmequellen beraubt. Einer der Hauptgründe für den Einsatz, wie für Nicht-Blinde schon immer erkennbar war...

- Das Pentagon bestätigt den Einsatz von Phosphorgranaten in Faludscha und erwägt zukünftig den Einsatz von Atomwaffen “zur Verkürzung der Einsatzzeiten”.

Freunde? Was machen wir da eigentlich? Diplomatie.

Und so weiter...



..., aber Vollständige Listen wird es hierüber nicht geben. Nur eins ist ganz sicher (oder 100%-ig wahrscheinlich...), wenn auch nicht beweisbar: Dass es sich hier allenfalls um die Spitze eines Eisbergs handeln kann.. Allenfalls. Denn so unprofessionell arbeiten Geheimdienste ganz sicher nicht, dass sie sich jedesmal erwischen lassen, wenn sie “was ganz Schlimmes” tun...

Nicht genug damit...



... auch an inhaltlich reich ausgestatteter und substanzieller Kapitalismuskritik lässt es DIE ZEIT nicht fehlen - und das gleich auf der ersten Seite. Nur mit der Verallgemeinerung tut sie sich noch schwer; aber das kommt sicher auch noch -- in 50 Jahren oder so...

Empfehlung:



Lesen und Nachdenken!


Schwarz sehen...



..., das ist hier auf La Palma ja absolut üblich; die diversen Vulkanausbrüche haben den Menschen hier immer wieder die schwarzen Brocken hingeworfen. Aber sei’s drum: Was da in Deutschland abläuft, da reicht ja Schwarzsehen gar nicht mehr aus.

Jeder, der sich einen Rest Intellekt bewahrt hat, selbst denkt und der medialen Umweltverseuchung widerstanden hat, wusste, dass das nicht gut gehen konnte: SPD auf dem Schröder-Weg zur Mitte, Abspaltungen am linken Rand, Auferstehung von Lafontaine, mal Reform ja, mal nein. Und mit dem Wahlergebnis, einer Mehrheit “diesseits der Union” (O-Ton Brandt seinerzeit) und dann Angela umarmen - nein, das konnte nix werden. Das rote Mädel, Andrea ist ihr Name, hat das Gedödel geklärt, das Gestrüpp geteilt und den Blick freigemacht auf die Seelenlage der SPD und der nicht minder verrotteten Union. Fast wie im Märchen: Da tönen die Polit-Profis von Verantwortung und ihrem Wissen darum, was jetzt getan werden muss und -schnipp! - da braucht’s nur eine kleine Kandidatur um einen Posten und das ganze Kartenhaus klappt von ‘links’ nach rechts zusammen. Ein Wunder nur, dass wir die grossen Durchblicker-Artikel (zB. DIE ZEIT vom Wochenende) jetzt erst lesen, als wäre das alles soooo überraschend. Aber die Journalisten haben sich offenbar immer noch nicht vom Schock der Wahlschlappe ihrer Favoritin erholt.

Eine Lachnummer wär’s, wenn nicht langsam die demokratische Substanz aufgezehrt wäre. Neuwahlen? Und keiner geht hin?

Dienstag, 08. November 2005 17:22

Doris Lessing lässt grüssen



Ich bin mir nicht ganz sicher hier auf meiner Atlantikinsel, aber ihr Roman über die Randale in den Städten hiess wohl Erinnerungen einer Überlebenden. Daran denke ich, wenn ich die Berichte aus Paris, Berlin und Bremen lese... Literatur war der Realität ja schon immer voraus. Diesmal mindestens 20 Jahre...

Montag, 07. November 2005 18:48

Nach einer Woche La Palma...



... ein Gruss an alle, die hier vorbei kommen. Während die Welt weiter verrückt spielt wie das Wetter in der Karibik, ist hier alles ruhig. Ein Paradies. Da Zeitungen und Internet verfügbar sind, verlässt uns das Grausen nicht.

Die Polen werden uns einiges zu erklären haben; oder vielleicht auch nicht bei dem Gerangel in Berlin...

Ich sitze hïer über Bildern und Aufzeichnungen des vergangenen Reisejahres und versuche mich darin zurecht zu finden - war schon heftig, dieses Jahr: England, Balkan, Nordeuropa, auch wenn´s nur Dänemark und Schweden war. Dafür, als Trost oder Anreiz - wer weiss - lese ich die "Biografie" eines schwedischen Finnen (oder finnischen Schweden?) und finde die Leute da oben immer interessanter und sympatischer. Sie scheinen vom Leben und der Beseitigung von Schwierigkeiten wesentlich mehr zu verstehen als wir. Und realisisieren das auch eleganter.

Kitron



Wer ihn kennt und ihn mag, ihn also wahrscheinlich bei uns getrunken hat: Hier ein Link zur Geschichte und Herstellung; natürlich mit ein bisschen Werbung...
Aber wer’s merkt ;-)

Und bei der Gelegenheit bin ich auch über Auslassungen und “Empfehlungen” zur Wahl eines Hotels auf Naxos gestossen. Das ist nun allerdings schlichtweg der Hammer: Die abgebildeten Hotels sind alles andere als typisch, sie verschandeln die Landschaft, ruinieren die Bauern, machen die ortsansässigen Vermieter kaputt und... O, o!

Aber o.k., wer die Ansicht vertritt, dass die Krone des Tourismus der Zustand ist, dass man sich überall in der Welt genau so fühlen kann, wie zuhause - na dann, der muss eben in die Exklaven gehen und wenn er wieder nachhause kommt nicht wissen, wo er eigentlich war. Tourismus eben...

"Du bist Merkel."



Wie doch alles wieder zusammenpasst. Deutsche Hausmannskost? Einheitsbrei? Ohne Salz und Pfeffer? Oder noch schlimmer? Kabinett der Dr. Caligari? Jedenfalls deutsch, Durchschnitt, kein Durchbruch. Allenfalls der Magenwand bei all denen, die noch sensibel sind und die wissen, das das nicht funktionieren kann. Denen die schlechteste aller Lösungen mehr als Sodbrennen verursacht. Die Mehrheit hat links von einer derartigen Koalition gewählt.

Wie also sollte das denn gehen? Türkel & Merkei? Atomausstieg und Merkel? Ich hab ja nix gegen eine Frau als Kanzerin, beware. Simonis könnte ich mir vorstellen, Renate Schmidt etwa auch, oder auch ... - aber Angi? Die SPD hat wieder einmal historisch versagt. Eingeknickt, Ärger vermeiden. Lieber irgendwie mitmischen, Pöstchen & Ämter... Wie war das in Weimar? Angeblich will man Schlimmeres vermeiden, indem man mit den Rechten koaliert oder sie toleriert. Das Ergebnis? Es ist einfach nicht wahr, dass Links und Rechts im Grunde dasselbe will.

Jedenfalls, sollte die Koalition tatsächlich antreten und die Mehrheit des Bundestages diese Kanzlerin wählen, dann hätten wir schon einen neuen Tiefpunkt erreicht. Reformen, die Wichtiges richtig ändern, wird es nicht geben. Ein Gemauschel bestenfalls. Ein Ruck, ein richtiger, der wird ausbleiben. Und die Wirtschaft jubelt, derzeit noch hinter vorgehaltener Hand; Anstand wahren halt. Für die wird sich was ändern...

Montag, 10. Oktober 2005 18:25

Bert Brecht sagt...



"Ich rate, lieber mehr zu können als man macht, als mehr zu machen, als man kann."

Schön, dass einem die richtigen Zitate doch immer wieder rechtzeitig zufallen - gell, Angela & Gerd? Wir werden ja sehen, was rauskommt, heute Abend. Dämmertrunk. Gerd und Angi. Ach! Sie werden nicht alleingelassen. Angis alter ego wird zugegen sein und aufpassen, dass sie nicht noch mehr falsch macht. Und Münte, der wacht darüber, dass der brave Parteisoldat Gerd auf dem Gleis bleibt und nicht wieder auf der Hoffart ausrutscht.

Gutes Gelingen. Oder doch lieber Neuwahlen? Wär’ wohl schon besser, irgendwie...

Sonntag, 09. Oktober 2005 11:31

Na endlich...



... wird es öffentlich und offen aussprechbar: Das Ende der Vollbeschäftigung lässt sich nicht mehr leugnen ohne dass man unmittelbar als deppet gelten muss. Ja, manche sind schon einen Schritt weiter:

Freiheit statt Vollbeschäftigung fordern die einen, die Stuttgarter Zeitung vom heutigen Samstag berichtet darüber. In brand eins war schon früher der Artikel über den Lohn der Angst zu lesen, vgl. 30. Sept. 2005.

Ich hatte das schon am 12. August zum Thema gemacht und gefragt, warum sich da niemand darum kümmert. Und schon damals habe ich eine ganze Reihe “linker” Referenzen gefunden. Nun muss sich auch die bürgerliche Presse darum kümmern - wie immer nicht gerade in progressiver Vorreiterrolle...

Auf der Seite Freiheit statt Vollbeschäftigung finden sich weitere interessante Links zum Thema. Man wird also unterstützt, beim Weiterdenken...

Wer historisch ein wenig zurück sehen will: Lafargue nannte es "Das Recht auf Faulheit" - 1883 war das.

Lessing: Ein Vorbild?

Laßt uns faul in allen Sachen,
Nur nicht faul zu Lieb' und Wein,
Nur nicht faul zur Faulheit sein.
Lessing

Naja, nicht gleich übertreiben - erst mal an die neuen Gedanken gewöhnen.

Samstag, 08. Oktober 2005 11:01


Europäisches Kuddemuddel



Man sollte es nicht für möglich halten. Kurz vor 12 muckt Österreich gegen den Verhandlungsauftrag mit der Türkei auf, die Türkei ihrerseits braucht Zypern/Süd nicht anzuerkennen, del Ponte erkennt plötzlich in Kroatien den Friedensengel (von wem hat sie wohl Druck bekommen?), Politiker und Journalisten wissen schon heute, dass die EU-Türkei-Verhandlungen sowieso nicht zum Beitritt führen werden, weil halt doch zu verschieden - auch in 10,15 oder 20 Jahren. Wahnsinn.

Ansonsten haben wir ja noch eine Verfassung zu reparieren oder neu zu zimmern, diverse nationale Regierungen zu bilden, ein paar EU-Steuerfragen zu klären (wer zahlt wem Beihilfen, die dann als Steuererleicherung an die Konzerne weitergereicht werden, damit diese die Geberländer verlassen und dort Arbeitslose hinterlassen) - kurz jeder kann machen, was er will...

Ach und übrigens: Arbeitslose. Letzte Woche wurden uns mindestens 60.000 zukünftige für Deutschland gemeldet; in den nächten 2, 3 Jahren. Ein wichtiger Schritt zur Vollbeschäftigung. Und England hat steigende Arbeitslosenzahlen, ein aus dem Ruder laufendes Gesundheitssystem. Und ... -- ok., ok. ok.

Fantastisch.

Mittwoch, 05. Oktober 2005 00:57

Na, endlich aufgewacht?



Was doch alles passieren muss. Da wird man ständig abgezockt von den Konzernen - Sprit, Heizöl, Gas -- was weiss ich alles. Da trägt man das Geld zu WALDI, BLINDL und anderen Billigheimern, weil’s dort so billig ist. Aber die werden trotzdem reich, immer reicher. Da will man bei der Bank eine einfache Frage beantwortet wissen, aber ausser Designer-Möbeln steht da nichts mehr in der Filiale. Wo man doch brav seine Zinsen zahlt und für jede Überweisung und... Keine Angestellten, die fähig oder autorisiert wären, einem zu antworten. Wie hoch waren nochmal die Profite und die Vorstandsgehälter? Und die Zinsen? Und die Paläste, die sie bauen (lassen)? Wie frech konnte der Herr von der Deutschen Bank zu Beginn des Mannesmann-Skandal-Verfahrens die Victory-Pfote griensend in die Kamera halten? Und wir? Wir versuchen, eine kleine Software für 50 EUR umsonst zu kriegen, zahlen aber mit jedem PC den ganzen Micro$oft-Schrott mit, ohne mit der Wimper zu zucken. Die Kleinen hängen wir, die Grossen lassen wir laufen. Da lassen wir... - oh, Himmel, ich hör’ ja schon auf!

Und jetzt laufen sie Sturm. Wegen der Energiepreise. Nachdem in Hamburg bereits ein ehemaliger Amtsrichter wegen der Gaspreise auf die Barrikaden ging. Wo der Strom doch aus der Steckdose kommt. Wo wir doch die Chinaklamotten kaufen, weil chic und billig. Dass die uns aber dazu das Öl umleiten müssen...

Ok., ich geb’s ja zu, die Lage ist schwierig. Aber mit Augen zu wird sie nicht gelöst. Also: Sturm laufen. Aber nicht nur gegen Eon & Co. ...

Aber ich vermute, der Schmerz wird vergehen, wie Liebeskummer und all' die anderen Wehwehchen.

Dienstag, 04. Oktober 2005 18:45


Nobbi, die Geheimwaffe gegen Angi



Das wär’s doch. Der Mann hat doch immer wieder gute Ideen. Manche in der Vergangenheit auch nicht so - aber sei’s drum: In einem Artikel in der Stuttgart Aktuell *)vom 2. Oktober zieht der Mann gegen seine Partei vom Leder, dass man fast alles unterschreiben kann. Weil’s so wahr ist. Seine Argumentation läuft links von der SPD. Nur: In der CDU hört keiner auf ihn. Ja, warum wechselt er dann nicht die Partei? Ich denke die Antwort ist einfach: Die Partei müsste noch gegründet werden...

Kostprobe?

Wenn wir es nicht schaffen, auf die Globalisierung eine soziale Antwort zu finden, dann wird sie im Chaos versinken. Wenn Globalisierung eine Billigolympiade ist, nach dem Motto, wer am billigsten produziert, der gewinnt, dann können wir doch gleich wieder die Kinderarbeit einführen. Das heißt doch: zurück in den Frühkapitalismus! Nur, der Frühkapitalismus ist genauso falsch wie der späte.

Na denn...

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*) Artikel privat archiviert, per e-mail anfordern.

Montag, 03. Oktober 2005 15:05

Ja, ja - die Programmierer...



... haben mal wieder ein Ei gelegt, ein faules: Nachdem bisher meine Umlaute immer gestimmt haben, werden seit heute Krähenfüsse dargestellt. Nun, da ich nicht gewillt bin, alle postings zu redigieren bleibt’s wie’s ist: Ein Text mit Krähenfüssen.

Sie werden das wohl irgendwann merken und wieder zurechtrücken; bis dann ...

Samstag, 01. Oktober 2005 19:11


Update, 4.10.: Ich nehm' alles zurück: Mein Browser war's, der schlimme...

brand eins: Kritische Webseite zu Wirtschaftsfragen



Für alle, die Zeit, Lust, Energie und den guten Willen haben, Altes zu überdenken: Auf brand eins findet sich ein Artikel über die Vollbeschäftigungs-Gebetsmühle, was davon zu halten ist, und darüber, dass “es auch anders geht”. Das wusste zwar auch schon Lafargue, der auch erwähnt wird. Aber die Blindheit in Deutschland, wenn das Wort links auftaucht, hat das alles im Dunkeln gelassen. Hier wir’s wieder hervor geholt. Lesen, auch wenn’s weh tut...

Auch auf pickings reihen sich die Beiträge zu diesem Thema auf. Kein Wunder, wenn die Parteien, eine wie die andere, den song von der Vollbeschäftigung quäken. Einige der besprochenen Artikel finden sich im
freitag dieser Woche.

Europa...



...ist doch sehr wackelig: in Polen spielen die Rechten Zwillinge verrückt, die Türkei droht mit dem Fernbleiben von den Beitrittsverhandlungen, Österreich mach sich zum deppenden Merkel-Büttel, und die Kroaten [lokal] tanzen Del Ponte und dem Haager Gericht auf der Nase herum. In Italien jagt die Justiz den Zentralbankchef.

Ja, und in Deutschland? Da haben die mittleren Linken Angst vor dem Regieren mit den vermeintlich linken Linken und den sich aus(k)linkenden Grünen. Die Energiekonzerne schwingen sich zum Herren auf. Und ansonsten wird eben entlassen, entlassen, entlassen - s.o. Versteh's einer...

(Donnerstag, 29. September 2005 22:33)

Schwampel



Gestern vor der Wahl stand ich verwundern vor dem Haus: Gelbe Forsythien zwischen grünen Blättern vor andeutungsweise dunklem - schwarzem vielleicht - Hintergrund. Die Deutung?

Zum Nachdenken: In telepolis ein Artikel von Florian Rötzer (Zitat: Also hoffen wir, dass nun ein Ruck durch die Politiker geht. Das Land wartet darauf – und es will Gerechtigkeit bei der Lösung. Eine gerechte Gesellschaftsordnung, die wirtschaftlich dynamisch ist, kulturell einfallsreich, innenpolitisch nicht von Angst gejagt wird und außenpolitisch einen eigenständigen Standpunkt bezieht, wäre auch schon fast eine Vision.) .

Uff..., es wird undurchsichtig



Bei diesen Ergebnissen wird es spannend. Wer hat vor der Wahl gelogen und wer nach der Wahl? Denn irgend jemand muss ja hinterher regieren. Oder sollen wir nochmal wählen?

Aber ein schwarzes Loch wird es nicht geben



Das zumindest ist klar. Will der Kanzler die CSU rausrechnen. Das wäre logisch...

Wie sagt Angela? "Ich werde den Auftrag zur Regierungsbildung mit aller Kraft annehmen..." - meinte sie "...mit aller Kraft an mich reissen..."?

Und dass ein Bundeskanzler sich mit den Medien anlegt, öffentlich und leidenschaftlich (un meiner Ansicht nach aus vollem Herzen zu Recht!), das lässt hoffren. Das sind Bewegungen, die hoffen lassen. Recht hat er, das die Journaille und das TV sich schwer verkalkuliert hat. Punkt.

Irgend jemand muss jetzt aber bald einknicken! (20:24h)

Die Zeit der TV-medialen Verbindlichkeiten, das Kuschelige der "Elefantenrunde", scheint vorbei. Die Generosität semi-seniler Moderatoren spielt eigentlich keine Rolle mehr. Es herrscht eine extrem polarisierte Lage. Noch nie hatte ich das Gefühl, dass Medien so auf die Seite gedrängt werden. Kein Wunder: Öffentliche Sender, die sich Microsoft in die linke(!) untere Bildschirmeckle kleben lassen und auch auch dafür streiten, dass sie das dürfen...

Starke Worte, harte Worte. Unklare Situation. Eine Merkel, die ängslich auf Steuber blickt, ein Streuber, hilflos-jovial, ein Kanzler, "mit sich im Reinen", wie jemand das kürzlich formulierte, mit irgendwas im Ärmel? Und ein Westerwelle, der so oder so einknicken muss, entweder ggü. seinen Wählern oder ggü. Rot/Grün. Ist das möglich? (21:00h)

Wirtschaft enttäuscht



Was sonst. Reaktion im SPIEGEL. Frech, aber offen.

Ist den Deutschen ihre Zukunft egal?



Könnte man meinen, wenn 2 Stunden vor Schliessung der Wahllokale weniger als 50% ihre Stimme abgegeben haben. (Nachrichten um 16:00h), aber was ist schon repräsentativ, wer weiss es besser? Oder eher?

Ach so ist das. Na, wenn ich das vorher gewusst hätte...

Und dann war da noch der Kurt Tucholsky mit seine Sicht der Dinge. Aba dat war 1930:

"Einmal, alle vier Jahre, da tun wa so, als ob wa täten... diß is ein scheenet Jefiehl!"

Ja. 75 Jahre ist das her. Passt auch zum Thema "Was haben unsere Eltern gewusst?" Und mit Bitternis fällt mir noch Franz Josef Degenhardt ein: "Hat er gemerkt, dass ihn keiner mehr ernst nimmt?" Und ich erweitere: Nicht nur Vati sondern den deutschen Wähler...

Nur noch ein kleiner nächster Schritt...



Sonntag, 18. September 2005 12:45 :


... und wir haben ihn alle: den RFID-Chip . Langsam anschleichen. Und wann bekommt jedes Baby schon im Hospital einen verpasst? Nie? Dass mir das Lachen nicht gefriert. Pass, Leichen, Babies...

Gerade war es 5 Minuten vor Zwölf...



... und gewählt hammer. Souverän gespielt hammer. Wie sagt das Mark Twain? “Es ist schon ein grosser Trost bei Wahlen, dass von mehreren Kandidaten immer nur einer gewählt werden kann.” Schön wär’s. Dagegen steht die Zweitstimme. Aber sei’s drum. Hauptsache der richtige...

Mangels wirklicher Alternativen wird auch das nicht eintreten. Happy Opposition, kraftvoll, stark und mit genügend Zeit, zur Besinnung zu kommen. Denn das ist das Dilemma, grösser als je zuvor: Keiner kann's. Oder keiner will's. Wer also soll's dann richten? Der Bürger selbst? Au weia. Aber irgendjemand wird hinterher irgendwas machen, das ist sicher.

Ok., warten wir's ab.

Wenn die Deutschen...



...doch nur so links wählen würden, wie sie fahren. Rechts scheint mittlerweile für PKW wohl endgültig verboten; nicht aber für Wähler... Nach diesem verkürzten Wahlgang kam mir meine Wahlkampfanalyse 2002 wieder in den Sinn. Geändert hat sich nicht viel - zumindest nicht zum Positiven.

Ende einer Nordeuropareise



Wer hier sucht, der findet das Reisetagebuch dort...

Wir sind seit letzten Donnerstag zurück und nisten uns wieder ein in Hochdorf.

Wahlkampf: verbieten oder ertragen?



Einige Gedanken aus der Ferne, ungeordnet...

Es ist Wahlkampf. Jetzt. Heute und morgen auch. Eigentlich ist ja immer Wahlkampf; irgendwo steht immer irgendwo eine wichtige Wahl an, der man wiederum Aussagen darüber entnehmen kann, wie die demnächst stattfindende Wahl...

Und noch eigentlicher bringt er nichts. Er kostet nur Geld, Nerven und (Sende-) Zeit.

Sprich nie schlecht über die Konkurrenz...

Jede Partei behauptet von allen anderen, dass diese zu nichts Vernünftigem in der Lage seien, am wenigsten allerdings dazu, dieses Land zu führen. Ob sie allenfalls zur Opposition taugen, dazu sagen sie nichts. Da aber eine gut eingerichtete Demokratie sowohl der Regierungspartei als eine Opposition braucht, wäre diese Aussage schon wichtig.

Welche Aussagen erhalten wir?

• Wird uns das jeweilige Wahlprogramm jeder Partei durch sie selbst erklärt? Nein, sondern es wird durch die Konkurrenz für uns zerpflückt.
• Erklären uns die Politiker, was sie in der nächsten Wahlperiode vorhaben? Eventuell zum Beleg mit Verweisen und Erfolgen diesbezüglich in ihrer bisherigen Arbeit...? Neiand bekommen würden.
• Was sagen sie uns, wenn alles bisher nicht geklappt hat? Kein Eingeständnis, es nicht gekonnt zu haben (warum auch immer - es gibt innere und äussere Gründe) sondern nur der Hinweis, die Konkurrenz habe alles im BRat blockiert.
• Wie erklären sie uns, dass sie besser machen als andere? Sie erklärt nur, was andere schlecher machen würden.

In Wirklichkeit erfahren wir immer nur, was eine Partei nicht kann; aber immer von den anderen. Da es sinnlos wäre, über andere Gutes zu reden, weil man sich selbst hierdurch indirekt noch schlechter macht, als man eh' schon ist, enthalten die Aussagen also auitomatisch keine nützliche Information für den Wähler.

Es ist unsinnig und dem Informationsbedürfnis der Bürger (gibt's das wirklich?) nicht förderlich, wenn die Parteien sagen, was andere nicht können. Besser wäre, jede Partei sagt von sich selbst, was sie kann und was nicht; und ggf. wie. Das reicht.

Aussagen sind relativ leicht anhand des bisher Geleisteten verifizierbar. Dazu ist allerdings Gedankenarbeit und sind Informationen nötig; die muss man sich beschaffen (wollen).

Da also die Parteien über sich selbst nichts sagen (und wenn, dann auch nie die Wahrheit...), erfahren wir also nichts wirklich Neues. Aber all der Schwindel kostet unsere Steuergelder. Für gegenseitiges Anschwärzen zahlen wir vor jeder Wahl Millionen von Euros.

Auch unter ökonomischem Gesichtspunkt ist Wahlkampf kein Renner: Die Ausbeute an Wählern, die sich beeindrucken lassen und zur Wahl gehen, sinkt; der Einsatz lohnt nicht. Und weit wichtiger: Jedem Verkaufsrepräsentanten wir gleich zu Anfang und immer eingeimpft:

Sprich nie schlecht über die Konkurrenz sondern immer nur gut über das eigene Produkt.

Für das Verkaufsgespräch der Politiker mit ihren Kunden gilt das offensichtlich nicht. Der Wähler ist also noch dümmer als der Konsument oder Klein-Investor...

Und das Ganze jetzt auch noch on-line



Die Mehrheit ist drin berichtet telepolis über den Onlinewahlkampf zur Bundestagswahl. Jetzt aber, das bringt's ...

Mal wieder was anderes lesen...



... anstatt "bürgerliche Presse" und Glotze hat auf die eigene Urteilskraft und das Sehvermögen oft erstaunliche Auswirkungen. Robert Fisk, ein engagierter Journalist, der mir schon vor Beginn des 2. Irak-Krieges "über den Weg lief" mit seinen entlarvenden Analysen und Berichten zur US-Lüge über Atomwaffen im Irak und dessen Verbandelung mit El Qaida, er berichtet regelmässig im ZNet.

Und es liest sich dann alles so anders. Warum? Nur weil es unterschiedliche Wahrnehmung gibt? Meinungen oft auseinandergehen? Daran glaube ich nicht mehr. Oder genauer: Der Grund ist ein anderer, wir sollen nicht wissen, was ist sondern wie es sein soll. Damit wir funktionieren. Aber da betrete ich ein "weites Feld", zu gross für diesem BLog...

Wer übernimmt Daimler-Crysler...


... oder die Commerzbank oder ...? Nach der Deutschen Börse knacken die Hedge-Fonds nun weitere deutsche Grosskonzerne und Banken... Die Globalisierung als weltweiter nationaler Ausverkauf an die "Heuschrecken", klasse, das ist doch echter Fortschritt: Währen Vorstände, Betriebsräte und Presse sich darüber streiten, wer Kaviar fressen darf und wann und wo und wie oft, fressen uns die Hedge-Fonder-Schrecken die Wiese kahl.

Made in China...


... ist auch so eine Sache, über die man sich Gedanken machen kann, nein, eher sollte. Amerikas Arbeitplätze sind in China, unsere wohl auch. Und was wir kaufen, kommt aus China. Schauen sie nach, was Sie in die Hand nehmen. Na? Trigema oder was? Die unselige neue monetäre Weltordnung , die sich da vollzieht, und der Kampf um den allerletztenChina-Import-BH sind einen Blick wert.

Und eben ein genaurer Blick in die Regale. Das Problem der Überflutung mit diesem China-Schrott habe - das nebenbei bemerkt - nicht nur wir, die wir uns über "die Polen" beklagen, die "uns" die Arbeit wegnehmen; in den den Geschäften hier in Litauen liegt und hängt derselbe Schrott. Daneben versucht eine estnische, lettländische, litauische und nicht zuletzt polnische Modeindustrie sich zu behaupten. Es will scheinen, mit einigem Erfolg. Wir sind uns einig, die wir hier (Deutsche wie Litauer) darüber grübeln: Unsere Mädels zuhause in ihrem traurigen Einheitslook können denen hier in Vilnius nicht das Wasser reichen. In Sachen Individualität nicht und im Aussehen auch nicht. Bestätigen uns besonders auch Frauen. Z.B. meine...

Unsere Kämpferin fürs Eigene, Frau Künast, hat schon Recht: Richtig hinsehen und hinfassen verspricht nicht nur besseren Geschmack sondern auch den einen oder anderen Arbeitplatz. Z.B. Ihren... Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein deutscher Landwirt (am Ende sogar Bio...) sauer ist, wenn er mehr umsetzt. Dass deutsche Händler und Verschieber aufschreien, das ist doch klar, und die Einzelhandelsverbände und und und... Nur: Egal wo wir sind, in Deutschland, in Italien, in Griechenland, in Schweden, in Litauen - überall der gleiche Chinaschrott im Ausverkauf in den gleich aufgemachten und in Massen aufgereihten Geschäften, den keiner haben will -- MINUS 70%

Dann doch lieber weniger, das gut und zu einem fairen Preis, ganz ohne den geilsten Geiz. Wie wär' das denn?

Irax - die Zweite?



Ein Artikel in telepolis mit vielen interessanten Links beschäftigt sich mit der Frage, zu welchen Reaktionen die Vorgänge im Iran im Zusammenhang mit der Vorstellung der neuen Regierung und dem Wiederanfahren des Atomprogramms die US-Regierung sich hinreissen lassen könnte - keine schönen Aussichten...

In diesem Zusammenhang sei auch auf eine Hörfolge des Deutschlandradios hingewiesen: Ende der Politik? Die Beiträge gibt’s als MP3-Download zum Nachhören. Im ersten Beitrag mit Richard Sennet spricht dieser u.a. über die Furcht Amerikas vor dem Niedergang ihrer Vorherrschaft und den hieraus resultierenden Reaktionen, u.a. von weiteren Kriegen nach dem Irak-Muster. Unbedingt anhören (knapp 30 Minuten).


Nichts Neues in Sachen Kompetenz...



... im Team von Angela. War auch nicht anders zu erwarten. Dass nun aber abgesprungene Kompetenzler wie Friedrich Merz sich zu Wort melden mit abstrusen Ideen, das will gefallen - jeder Partei ihren Lafontaine...

Aber eins an Merzens Vorschlag besticht doch, wenn man ihn weiterdenkt. Die Belegschaft bezahlt nicht nur die freigestellten BR-Mitglieder sondern auch die Vorstände, Vorsitzenden... -- ... damit könne die Belegschaft entscheiden, "wie viele freigestellte Betriebsratsmitglieder sie benötigt und was die ihr wert sind". Damit wäre automatisch die größte mögliche Transparenz geschaffen..

Whow! Was für Aussichten! Man sieht: Weiterdenken hilft.

Das lassen die Kälber nicht auf sich sitzen...



...und revanchieren sich bei ihrer Angela für die Stoiber-Patzer mit - Solidarität. Die CDU/CSU ist laut Umfragen und SPIEGEL wieder stärkste Krafte im Osten. Na also, es geht doch...

Aber Marcus Hammerschmitt hat sich getäuscht, trotz Satire-Versuch. Der Zerstoiber ist vieeeeel raffinierter...

Ein Spaziergang in Litauen (1)



Samstag, 13. August 2005 14:12 : ich sitze im armenischen Lokal in Raudondvaris und warte auf’s Essen:

Heute morgen, ein Spaziergang ins Gelände, das Wetter erlaubt es. Wie muss man sich ausdrücken, wenn man Lebensbedingungen beschreiben möchte, ohne die Betroffenen zu verletzen oder den Eindruck zu erwecken, man beabsichtige das?

10 Jahre komme ich jetzt nach LT, 10 Jahre beobachtend, schauend, was ist, was sich ändert: Die Strassen, die Häuser, die Landschaft, die Menschen. Aller Glamour der Einkaufsparadiese schneidet die Konturen der Divergenz zwischen kapitalistischem Überfall und der realen Situation der Leute nur umso härter. Technisch wird vermeintlicher "westlicher" Standard geliefert, meist aber das chinesische minderwertigste Plagiat; der Preis entscheidet gnadenlos. Trotzdem will man alles haben. Ergebnis: Es funktioniert, wenn je, nur kurz...

Was ändert sich wirklich? In den Städten? Vilnius ist die Ausnahme. Wohl schon immer. Schon der Schritt nach Kaunas oder nach Klaipeda (Memel) macht schnell klar: Vilnius ist Zentrum, der Rest Provinz. Auch in Vilnius selbst gibt es Gegensätze, die einem die Tränen in die Augen treiben können, wenn man sensibel ist - in jedem Fall aber den Schreck in die Glieder. Die grosse Zahl der “normalen” Menschen, besonders der Alten und erst recht die vom Lande - sie werden nicht mitgenommen. Sie bekommen nichts ab vom Einzug des Überflusses, wie er z.B. im Einkaufszentrum Akropolis zelebriert wird. Schon die Wahl des Namens: Ein Missgriff oder Übergriff ... Geöffnet von 8 - 24 Uhr, auch an Sonn- und Feiertagen, belagert und durchwandert von Menschen, die das alles nur bestauen können - man schaue nur, wenn sie dann wieder herauskommen: keine Tüte...

Auf dem Lande? Raudondvaris ist Land. Dorf wäre zuviel gesagt, dafür fehlt ihm eine irgendwie sichtbare Struktur, ein Zentrum, etwas “Eigenes”.

Die Holzhäuser, noch immer vorwiegend einsturzgefährdet aussehend, geflickt mit PVC-Folie, Alu-beschichtet oder roh, Holz, Pappe. Neue Häuser extrem: Neureich übertrieben protzig/kitschig neben halbfertigen, mit minimalen, unzureichenden Mitteln hergestellt - teilweise wie im Kosovo, nur eben fertiger, denn sie sind bewohnt.

Die Felder - sind es Wiesen, die Sandflächen? Oft nicht entscheidbar, die Nutzpflanzen halten den Unnützen nur mühsam die Waage. Landschaften, denen der Mensch nur entreisst, was er unbedingt braucht: Kümmernde Gerste vielleicht, Haferähnliches zwischen dem, was es bei uns fast nicht mehr gibt, ausgerottet mit chemischer Keule. Graspfade, vielleicht mit Wagenrillen; Sandpfade zuweilen, selten asphaltierte Wege, diese dann mit Schlaglöchern verziert, dass es zuweilen schwer wird, de Fuss sicher zu setzen. Zuletzt Kopf-, nein Feldsteinpflaster, gewölbt, wie wir sie 200 Jahre früher wähnen...

Selbst die Vorgärten, fast ohne Übergang an der Strasse beginnend, Staub wird im Übergang zu sandiger Erde, tragen neben Tagetes, umgeknickten Malven nur schüchterne Schöpfe von Rote Bete, Kartoffel und Gelbe Rübe; hier und da vielleicht noch ein Plastiktopf mit Petunien aus dem Baumarkt auf einem kurzen Holzklotz oder einfach unachtsam im Gras am Zaun: selbst die eher kränkelnd als rankend.

Und plötzlich ein Rasen, englisch fast. Kein Golfplatz. Ein Haus steht darauf, bewohnt, unfertig, die Eingangstreppe ohne Geländer endet im Rasen, kein Weglein... Die Bewohner betreten das Haus nur von hinten oder von der Seite, unbemerkt. Nur beim Rasenmähen, von Hand, werden sie sichtbar. Kleine Pracht zwischen Einöde.

Die Wälder, verkommen zu Klein- und Kleinst-Schutthalden. Tüten mit Hausmüll neben den gesammelten Plastik- und Gummiresten eines Autoverwerters. Selten Bauschhutt... Aber grün, teils undurchdringlich. Schmetterlinge begegnen einem, wie sie in unseren Kindertagen für uns selbstverständlich waren: Sandfalter, Bläulinge, Kohlweisslinge, Tagpfauenaugen, Bekannte ohne Namen. Und Frösche kreuzen. Und Mücken stechen...

Salweiden (die salix caprea kommt mir wieder in den Sinn, die erste Kinder/Jugendschwärmerei, sie vergessen wir nicht!), hoch, wuchtig, Birken, Pappeln, fremdartiges gar, das ich nicht kenne.

Die Menschen: verstohlen blickend kommen sie entgegen, passieren, das freundliche "Labas" nicht oder höchstens kaum wahrnehmbar erwidernd, erschrocken fast, dass man sie wahrnimmt. Hölzern-steinerne Gesichter. Ein freundliches Nicken verliert sich, ohne Reaktion.

Die Kühe, in ihrem Kreis genügsam grasend, es hat geregnet die letzten Tage, das Gras ist frisch, feucht, reichlich, die Sonne fehlt oder lugt schüchtern, es ist eher kühl, also angenehm unter freiem Himmel.

Es ist Mitte August. Aber man kann schnell nachvollziehen: Wenn jetzt die Sonne ganz fehlt, Kühle zur Kälte wir, Schnee fällt, das Eis innen an der Scheibe dicker ist als die Scheibe selbst, die Kuh mit dem kläglichen und sicher nicht reichlichen Winterfutter durchgebracht werden muss, wenn man alt ist und alleine - der Alkohol steht nahe und der Selbstmord daneben. 2 Liter Milch für 1 Liter Wasser, so sieht der Kapitalismus für den Mann auf dem Land aus, der nichts hat, auch keine Perspektive.

Der Bauer, der viel hat, wenn er mit Pferd und Wagen, gar mit Gummibereifung, sein bisschen gemähtes Gras nach Hause fährt. Nichts, was an Überfluss erinnert hier draussen.

Schlimm: Wer hier Arbeit hat und sei sie noch so kärglich bezahlt, meint, jeder könne welche bekommen. Alle 25-30% Strasse fegen?

Wie bei uns: Wer trinkt, ist ein Taugenichts. Die Frage, warum Litauen die höchste Selbstmordrate hat in Europa, sie wird ungern diskutiert und schon gar nicht beantwortet...

Haben wir je einen - sei's auch der motivierteste - Arbeitslosen sagen hören, jeder könne Arbeit finden, wenn er nur wolle?

Warum lesen wir eigentlich...



... noch "normale" Zeitungen? Oder hat Sie je die alarmierende Meldung erreicht, dass in Kanada seit Jahren die Häuser und sonstiges (Hochspannungsmasten z.B. ?) im Boden versinken? Dass die Menschen dort die Permafrostzone verlassen müssen, weil sie sonst über kurz oder lang ersaufen würden? Dass dort das Ölbohren schwierig wird? Dass...

So. Und jetzt das: Sibirien schmilzt. Jetzt geht's da auch los.

Aber mit vom Menschen evozierter Erderwärmung hat das nichts zu tun, gell Herr Bush? Und schlimm ist es auch nicht; Sibierien ist eh' zu kalt.

Doch halt! Auch bei uns ist's nicht mehr kalt:Der Berg rutscht.

Nur die allerdümmsten Kälber...



... wählen ihre Metzger selber.

Sagt der Volksmund richtig.

Bei einer Kundgebung im niederbayerischen Deggendorf die Linkspartei und sagte mit Blick auf ihre Wähler: "Nur die dümmsten Kälber wählen ihre Metzger selber." Das berichteten übereinstimmend die "Passauer Neue Presse" (Samstagausgabe) und das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". (Linkszeitung)

Das Zitat würde ich nun wiederum leichten Herzens auf alle Wähler recht von der SPD anwenden; nach dem Motto "Schlimmer wird's immer."

Wer hat nun recht?

Nein, im Ernst jetzt: Es stellt sich doch einfach die Frage danach, wie tief unter der Gürtellinie Wahlkrampf von Politiker geführt werden darf - unter der Schuhsohle, oder wo liegt das Niveau derzeit?

Und es denken doch welche...



... über Alternativen nach; natürlich eher Linke - wer sonst. Aber bei der Recherche zum Thema von gestern bin ich doch fündig geworden und entdeckte Beiträge im freitag, die sich genau um diese Fragen kümmern:

1. :: Daniela Dahn Drei Stunden Arbeit am Tag werden genügen;AUS DEM DENKKÄFIG AUSBRECHEN - Für eine Wirtschaftsordnung, die jedem seine Würde lässt - ein Plädoyer auf dem Erfurter Sozialforum

2. :: Albrecht Müller Was ist daran so schlimm?; ERWIDERUNG AUF EINEN TEXT VON DANIELA DAHN - Wachstum bleibt eine Schlüsselgröße im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit

3. Die Diskussion dazu lässt sich in Pickings.de verfolgen.

4. Schliesslich finden wir noch einen heissen Beitrag auf der Seite von Albrech Müller selbst. Dort kann man sich dann endgültig fest- oder weiterlesen...

Ok., weiterlesen!

Da bin ich platt...



... Günther Grass hats geschafft: Wahlkampf-Hilfe aus dem Literatenlager gegen ganz rechts - in der FAZ. Das passt.

Wir brauchen eine neue APO...



Freitag, 12. August 2005 16:58 : ... meint in einem Kommentar von Konstantin Wecker im freitag . Damit meldet sich einer der wenigen Intellektuellen zu Wort in einer politischen Situation, die wahrhaftig Hirnschmalz en masse vertragen kann.

Dieser “Wahlkampf” kann ja, mehr als jeder zuvor, an Hirnlosigkeit nicht mehr unterboten werden, an Gemeinheit und Verlogenheit. Ich beobachte ihn ja momentan aus der Ferne, in einem litauischen Dorf unterm Dach sitzend, mit gutem Oberlicht und flat rate und auf besseres Wetter hoffend.

Ob ich nun die dümmlichen Versprecher der Angela, die saloppen bayrischen Ausrutscher und Wadenbeissereien oder die frechen Rülpser des herausgeforderten und heruntergewirtschafteten Kanzlers nehme, die Frech- und Dummheiten der FDP-Klicke - egal: Sachkompetenz , Lösungsvorschläge, Wahrheit, all das, was wir dringend brauchen, spielt keine Rolle.

Man schiesst sich bedingungslos auf “die andern” ein um zu vertuschen, dass man selbst nichts Brauchbares im Beutel hat; zumindest damit nicht rausrücken will. Was man wirklich will, wird selbstverständlich erst recht nicht verraten. Aber wer das politische Geschehen mit etwas Geist, gutem Willen und vor allem ungetrübtem Gedächtnis verfolgt, weiss das eh’ schon.

Nur: Warum sind dann die Umfragewerte so? Weil’s die grosse Mehrheit an den soeben erwähnten Eigenschaften fehlen lässt? Hätte dann der Angela-Killer aus München in einem allgemeinen Sinne doch recht, wenn er meinte -ich übersetze das jetzt mal - dass es eben mehr solche als solche gebe, aber eben nicht nur in Bayern?

Warum lässt sich eine Bevölkerung, die die letzten Jahrzehnte stets und konstant belogen wird, das Ergebnis dieser Politiken vor Augen, den Bären auf die Nase binden, von Links käme der Angriff? Und um das Mass voll zu machen, macht man gleich den Zirkelschluss und heisst Lafontaine einen rechtsradikalen Hassprediger - vielleicht nicht ganz wortgenau, aber das jedenfalls soll ankommen beim Wahlvolk. Es fehlt jetzt nur noch das Verbot, zur Wahl antreten zu dürfen...

Zur Erinnerung: In ruhigen Zeiten und in konzertierter Aktion war es den etablierten Parteien seinerzeit nicht gelungen, die NPD verbieten zu lassen. Nach dem ersten Rüffel haben sie's dann gar nicht erst nochmal versucht. What shall’s...

Warum traut sich keiner, um nur ein wesentliches Beispiel zu nehmen, endlich ein Sozial- und Arbeitssystem zu fordern, in dem es normal ist, Arbeit zu haben - oder eben nicht? Zu sagen, dass in Zukunft nicht mehr alle in Arbeit zu bringen sind und deshalb eine Grundsicherung zu entwickeln ist, die das Attribut “arbeitslos” ebenso wenig anrüchig erscheinen lässt als die Betroffenen zu einer nicht nur erträglichen Grundeinkommen verhilft. Unselige Rentenkürzungen über ALGII und real nicht zu vergessen... Soziale Verantwortung? Kein Thema - aber auf beiden Seiten. Sozial wichtige Tätigkeiten? Kein Thema. 1-EURO-Jobs? Warum nicht, wenn sie staatlicherseits nicht missbraucht werden? Es kommt darauf an, ob man unabwendbare Tatsachen als Makel oder als Gegebenheit darstellt. Während man die abhängige Mehrheit schröpft und weinend darauf verwiesen wird, dass das Geld fehle, schnürt man gleichzeitig aus Steuernerleichterungen und Subventionen samt legaler Steuerflucht ein unternehmer- oder sagen wir’s direkt, kapitalisten-freundlichen Paket, lässt man zu, dass der Staat zur Farce verkommt.

Nein, das Geld fehlt nicht. Was fehlt ist der Wille, es dem Grundgesetz gemäss einzusetzen. Ganz einfach und ohne Schnörkel.

Einwurf:

Ich bin kein BWL-er. Ich bin derzeit in Litauen, einem Landf mitz enormen Defiziten jeder Art und denke mal mit meinem kleinen Rentnerhirn so: Wenn wir seit Kriegsende in Deutschland diese Infrastruktur aus Steuern erwirtschaftet haben und Steuern ca. 30% des generellen Einkommens eines Volkes ausmachen, Löhne nur ein Bruchteil dessen sind, was an Werten wirklich erwirtschaftet wurde:


Wo ist der ganze Rest?



Eben.

Diskutieren kann man dann vieles und fast alles, nur: Anfangen muss man!

Irak-Krieg: Wie in Vietnam



Zunehmend machen zurückgekehrte amerikanische GIs den Mund auf; dasselbe Dilemma wie nach dem Vietnamkrieg: Kaputte Menschen, denen vorher keiner half und hinterher keiner hilft. Soweit das Militär eine halbwegs brauchbare Handhabe findet, versucht es, die Jungs mundtot zu machen.

Momentan geht wieder einer an die Öffentlichkeit; schnell lesen, bevor es zensiert wird...

Das AlterNet ist eine der doch mittlerweile vielen alternativen Info-Quellen in Amerika, die an der mainstream-Meinung der Grosspresse vorbei der Wahrheit etwas an’s Licht verhelfen. Nur: Wie ginge das alles ohne Internet?

Wie in Vietnam


Deja vu: Kein Napalm, “nur” Brandbomben: Napalm und die USA

Was ich schon immer schreiben wollte...



... lese ich soeben hier . Naja, schon wieder Zeit gespart.

Worum geht es? Ganz einfach, um die Frage, wozu man einen Windows-Rechner braucht. Man braucht ihn nicht - darum geht es. Man braucht ihn wirklich nicht. Aber bis das alle begriffen haben, verdient sich M$ sicher noch dusslig und dämlich, die Virenerfinder- und -vernichter ebenso, die "Fach"-Zeitschriften mit ihren "Fach"-Artikel zu diesem Themenkreis ebenso, und... Aber Apple holt auf...

Noch was zum Thema Intelligenz oder Ignoranz - ganz wie's beliebt: Da hat es doch Symantec geschafft, ein Antivirenprogramm für den Mac zu produzieren, das so voller Fehler steckt, dass OSX die Flossen strecken muss. Jetzt mal unabhängig davon, dass das ein zwar schwaches aber m.E. passendes Bild der Firma abgibt: Aber das Teil wird verkauft und gekauft! Und das, obwohl es für den Mac nachweislich keine passenden Viren gibt, keine Würmer, keine Trojaner... Was soll man dazu noch sagen?

Vielleich ein weitere Bespiel anfügen, das ich in telepolis gefunden habe?

Was uns bevor steht: Merkel nämlich



Und ich fühle mich unter dem starken Druck, "nämlich" mit "h" zu schreiben: Unter dem Titel Sinkende Bruttolöhne und steigende Inkompetenz" erfahren wir viel über die umfassende Wirtschaftkompetenz der Kandidatin und der Journalisten, die selbst wohl z.T. nicht kapiert hatten, was sie da abliess. Lesen, unbedingt!

Im übrigen...

... geht's uns gut hier oben in LT, heute stürmt es, ist warm, noch giesst es nicht... Heute wird Hochzeit gefeiert, in Kaunas und Birštonas. Meine? Nein. Wird aber sicher eine fröhliche Feier. Eine weitere in Weissrussland versäumen wir hierdurch allerdings.

Es muss im Leben mehr als alles geben, aber man muss nicht alles haben.

(Der erste Satzteil stammt von Maurice Sendak, der zweite auch nicht von mir...)

Wir können fahren!



Mittwoch, 20. Juli 2005 23:35 : Das wissen wir jetzt - Wir können fahren. Damit wir rechtzeitig zur Hochzeit unseres Freundes in Kaunas sein können, wird es eine "kleine Route" geben. Hier wird's nur kleinere Anmerkungen geben, mehr im Wiki ...

Es geht voran...



... mit den Neuen Kommunikationsmitteln. Neben diesem BLog gibt es jetzt mein Wiki. Dort kann man - eben nicht nur ich, sondern jeder - direkt mitschreiben, ohne den Umweg e-Mail. Ausprobieren.

Kosovo

Sind wir in Europa ?


Dienstag, 4. Juli 2005, Meldung aus der StZ

PRISTINA (AP). Drei Explosionen haben am Wochenende das Zentrum von Pristina erschüttert. Einer der Anschläge in der Hauptstadt des Kosovo wurde am Samstagabend vor dem Sitz der UN-Mission verübt. Auf dem Parkplatz der Organisation brannten mindestens drei Fahrzeuge. Ein weiterer Sprengsatz wurde in der Nähe des Regierungsgebäudes gezündet, in dem auch das Parlament der Provinz seinen Sitz hat. Der dritte Anschlag richtete sich gegen das Gebäude der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), das etwa 100 Meter von dem UN-Sitz entfernt ist.
Verletzte hat es offenbar nicht gegeben. Bei den Anschlägen sind keine Bundeswehrsoldaten gefährdet worden, teilte das Verteidigungsministerium mit. In Pristina liegt das Hauptquartier der Kfor-Truppe, an der auch Deutsche beteiligt sind. Die allermeisten der 2600 deutschen Soldaten sind in Prizren stationiert. Das Kosovo wird seit dem Nato-Krieg im Jahr 1999 von den UN verwaltet.




Die kurze Meldung lese ich heute mit Betroffenheit; bevor ich dort durchgefahren bin und gesehen habe, was ich davor allenfalls auf qietschbunten TV-Bildern gesehen hatte, hätte mir die Meldung zwar sicher kein Schulterzucken erzeugt... Es zeigt sich mir immer deutlicher, dass die Apologeten des "Urlaubs zuhause" falsch liegen. Raus müssen wir. Aber ohne Pauschalpaket. Was man nicht kennt...

Oder wie sagte das John Lennon?

"If everyone demanded peace instead of another television set, then there'd be peace."

Eben.

Photosommer Stuttgart



Von Juni bis zum 7.August 2005 läuft der Fotosommer Stuttgart mit Ausstellungen in Galerien und Museen in und um Stuttgart.

Sollte man hier oder da mal vorbeischauen. Die Orte und Termine gibt's auf der Website...

Europa - was nun?



Frankreichs Bürger zeigen der EU-Verfassung die kalte Schulter, die Niederländer nicht minder. Können wir uns das leisten? Können wir Kleinstaaterei zelebrieren, während die USA und Staaten wie China und Indien uns zusetzten? Waren die letzten 60 Jahre ohne Krieg in Europa nichts, für das man kämpfen muss? Für das sich Einigkeit lohnt?

Manfred Rommel, der ehemalige Stuttgarter Bürgermeister, macht sich hierzu in seiner Kolumne in der Stuttgarter Zeitung so seine Gedanken...

Trifft sich gut...



..., dass der SWR2 zum Thema Neapel einen Eckpunkt hatte.

Das Manuskript gibt's hier: http://db.swr.de/upload/manuskriptdienst/eckpunkt/ep20050519_3154.rtf

Die Schilderungen und Bewertungen kann ich gut nachvollziehen, nachdem wir vor einigen Tagen stundenlang durch Neapel gefahren sind; so ganz ohne Vesuv, Glanz und Glamour...

Kroatien in die EU...



Montag, 06. Juni 2005 18:22 : Schon schwierig, sich das vorzustellen: Einerseits ok., es ist Europa; andererseits: Wenn man durch Kroatien gefahren ist, wo mutmassliche Kriegsverbrecher gross auf Plakaten an jeder Strassenecke hängen, in Uniform, stolz und militärisch grüssend...

Ein Interview mit dem kroatischen Premierminister Ivo Sanader.

URL: http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/383348/

Und Frankreich, Niederlande, Toni's England ? So langsam wir es schwierig, will mir scheinen...

Home, Sweet Home...



..., das gibt's tatsächlich: Wir sind recht froh, wieder zuhause zu sein; heute am frühen Abend sind wir wieder in Hochdorf eingelaufen. Ohne Probleme (aber gesteigertem Problembewusstsein) und mit nur 2 Regentagen, 1 serbischen Knöllchen und diversen Kleinigkeiten, die zuweilen gestört haben: Ca. 7.000 Reise-km liegen hinter uns.

Bari erreichten wir am nächsten morgen, verliessen es fluchtartig und schlugen uns auf Nebenstrassen nach Neapel durch. Von dort ging's nach Cassino, weiter nach Spello (nahe Assisi). Von dort "im Fluge" via Siena, Florenz, Bologna und Mailand nach Oria am Luganer See; und heute nach Hause.

Über Italien lässt sich ja nun eine Menge sagen; der Vergleich mit dem Balkan ist ja nun möglich.

Aber: Auspacken, Gedanken sammeln, ordnen - es wir eine Weile dauern, bis alles so verdaut ist, dass ich mehr berichten kann.

Das Fazit kann ich aber schon jetzt ziehen: Unbedingt empfehlenswert...

NB: Wo noch mehr steht

Tja, Igoumenitsa...



... das schien uns bei der Herfahrt gen Sueden ein fast schnuggliges Staedtchen zu sein; deshalb entschieden wir uns schon frueh, dass wir von hier aus nach Italien uebersetzen wuerden bei der Rueckfahrt. Jetzt sind wir in Igoumenitsa - Pustekuchen!

Laut, extrem laut, fuer mich auch zu heiss... Wir warten auf die Faehre, die um Mitternacht geht. Gedacht war an ein gemuetliches kleines Lokal an der Paralia, um -wiederum gemuetlich- bei einem kleinen Abendessen die Geisterstunde abzuwarten. Pustekuchen eben. Klebrige Tuersteher vor den Lokalen, Stampfmusik, die Kids mit heulenden, stinkenden Mofas - naja weder griechisch noch deutsch - weiss nicht wass, vielleicht nur aetzend...

Da blieb fuer Lis nur Lidl oder Liedl; weiss nicht, war noch nicht dort. Ich verzichte auf's Essen und tippe bei einem Tonic, das doppelt so teurer ist, wie heute auf der Fahrt "auf dem Land". Ach ja, genug des Klagens: Der Sonnenuntergang ueber Korfu war schoen, die Fahrt hierher war schoen, das Meer war schoen - eigentlich alles, nur Igoumenitsa nicht.

Nochmal zu Delfi: Unser Hotelchen fuer 45 EUR bot uns am Abend und am naechsten Morgen einen wunderbaren Blick auf die Kueste 500m unter uns; von dort kamen wohl die meisten (antiken!) Besucher des Heiligtums; man kann schnell verstehen, dass die sowohl beim Aufstieg als auch bei der Ankunft und dem Blick zurueck sehr beindruckt waren.

Die Souvenirs allerdings - die gibt's u.U. in Athen billiger...

So - Mitternacht naht, AUF NACH ITALIEN!

Das MUSS nun sein!



Ehrlich! Aus Delfi. Ein Kurzbericht fuer's Internet. Ein MUSS fuer jeden Griechenland-Fan. Ich meine den Besuch. Nicht das Internetcafe...

Nein, ehrlich. Ein wunderschoener Ort, hoch oben in den Bergen, den Parnass im Ruecken, wenn man von der Quelle ins weite Tal und auf die beruehmten Truemmer blickt. Ruhe, ab und zu ein paar Autos, (fast!) keine Touristen, es ist abends, 20:40 Uhr.

Nur: das Orakel spricht in Raetseln, Mist wieder keine klaren Entscheidungen, Hinweise oder gar Gewissheiten.

Morgen also ohne goettliche Hilfe weiter nach Igoumenitsa...

Lange nichts gehoert...



... von uns. Klar, wir haben ja auch mehr zu tun als nur zu bloggen: Leute besuchen, Computer untersuchen und das Eine oder Andere an Fehlern zu beseitigen; gut essen; noch mehr Besuechle machen bei Freunden, in Buchten... - ja, und die Rueckreise planen!

Aber zunaechst ist zu berichten, dass der Touristenstrom jetzt ueber die Insel zu schwappen droht - nicht zuletzt deshalb wird es Zeit zu scheiden. Es wird die Paralia abends bereits gesperrt, es gibt z.T. keine Sitzplaetze im Cafe - jedenfalls nicht unsere gewohnten.

Das Wetter ist wechselhaft, die Reisefuehrer muessen wohl langsam umgeschrieben werden. Naxos hatte einen sehr trockenen Winter, die Natur wirkt ueber weite Strecken wie im Herbst. Aber dass es im Mai noch Wolkenbrueche gibt -- sehr selten. Daneben ist es eher kuehl, was angenehm ist fuer mich. Trotzdem: 7% mehr Touristen als letztes Jahr.

Die Insel: Immer wieder kommen wir zur Ueberzeugung: Bisher haben wir kein schoeneres Plaetzchen gefunden; immer wieder begeistert uns die Landschaft, die Menschen - bei aller Kritik an allen Ecken und Enden, aber die Griechen "bringen's schon"... Trozdem:

Wir kehren also heim



Am Sonntag morgen geh's los: Faehre nach Piraeus. Von dort nach Delfi. Vielleicht sagt uns das Orakel, wie's weiter geht - mit Europa, der SPD und dem ganzen Rest. Die weiter Route wissen wir schon, da braucht's keinen Rat.

An der Sued- und Westkueste des Festlands geht's nach Igoumenitsa. Da schliesst sich dann gewissermassen ein Kreis. Aus dem brechen wir aber aus.

Weiter geht's Montag um Mitternacht mit der Faehre nach Bari. Damit beginnt also unsere Italienerkundung; vom Absatz her gewissermassen. Von Bari nach Neapel, weiter ueber Rom nach Norden...

Aber schau'n wir mal. Aus Berlusconi's own country dann mehr.

Wie man einen Berg zersaegt...



... wissen wir jetzt auch: mit einer Seilsaege - hatten die alten Aegypter auch schon, fuer die Kloepse zum Pyramidenbau. Heuer sind es keine Hanfseile mit eingestreutem Sand mehr sondern durch Stahlfedern verbundene, mit Diamanten gespickte "Saegeknubbel"...

Wir waren also in 2 Marmorbruechen und haben das alles mal aus der Naehe angesehen.

Funktioniert prima. Ach ja: Berge werden in Naxos zersaegt, um einen der schoensten und reinsten Marmorarten abzubauen; Altertums-Marmor in Griechenland kam fast ausschliesslich von Naxos oder Paros. Naxischen Marmor verarbeitet u.a. Ingbert Brunk zu schoenen Objekten...

Wie man die Franzosen daran hindert...



... die EU zu zersaegen, weiss ich allerdings nicht - aber wie die NRW-Wahl ausgehen wird -- da habe ich begruendete Vorstellungen...

Was alles "normal" ist...



... wenn man reist und beobachtet. Naxos ist ja nun sicher nicht der Nabel der Welt, aber trotzdem von vielen Entwicklungen ebenso betroffen wie andere, hochwichtige Ecken:

- schon wieder Australier; die letzten hatten wir in Methoni getroffen (s.w.u.), jetzt haben wir welche als Zimmernachbarn. Was waere wohl, wenn wir immer nur "im Land" bleiben wuerden, wie das immer wieder empfohlen wird? Wir unterhalten uns praechtig und intensiv ueber aller Moegliche - Musik, Politik, die USA... Warum trifft man auf Reisen nie Menschen, die den USA moralisch/politisch die Stange halten?

- Noch vor wenigen Jahren war es in Naxos eine Sensation: Albanische Reinigungskraefte. Nahezu alle Jobs wurden von griechischen jungen Maennern gemacht, dann auch von griechischen Frauen... Heue treffen wir auf diesem kleinen Inselchen Albaner, Rumaenen, Polen, Russen, Litauer beiderlei Geschlechts. Und -leider- man fuehlt sich nicht immer wohl dabei...

- Noch weniger wohl fuehlen wir uns aber, wenn wir die Natur betrachten: Es fehlen die Jungfische, die Seeigel, die Fischschwaerme, die Posidonien, die Seerosen. Vor 20 hahren, ja vor 15 Jahren, da gab's das alles noch huellig & fuellig...

- Die Touristenzahlen werden immer spaerlicher. Zu Pfingsten war eigentlich immer reger Auftrieb. Am fehlenden Geld kann's ja nicht liegen, wenn die Touristikbranche insgesamt froehlich gestimmt ist...

- Und wir bekommen E-Mails von wildfremden Menschen fuer die Webseite fuer Ernst-Juergen Koch. Die freuen sich darueber, dass das Leben dieses Abenteurerehepaars ein wenig nachvollzogen werden kann. Oder wie's einer formulierte, dass man "sich so einfach durch zwei Leben klicken kann". Also mal gelegentlich ---

Dabei ist die Seite ja noch nicht fertig - aber wer reist sitzt eben nicht zuhause am
Computer (sondern in Naxos imn Internetcafe mit 2 Hunden auf den Fuessen, Lisa und deren Sohn Efendi, die damit schlafen ueberwachen koennen, wann er dann doch aufsteht, naemlich JETZT)...

Ein Jahr danach...



... sind wir durch einen Teil Europas gefahren, der der EU noch nicht angehoert und es wird da in vielen Faellen auch noch dauern.

Ein Jahr danach verabschieden eine ganze Reihe von EU-Laendern die EU-Verfassung - oder auch nicht alle, man wird sehen...

Wonach? Man kann es leicht vergessen, das vor nur einem Jahr 1o Neue dazu kamem und ss noch viele fehlen.

Da passt ein Artikel von Adolf Muschg in der Sueddeutschen vom 12. Mai ganz praechtig dazu, zur Lektuere empfohlen, wenn online noch verfuegbar...

"... Ueberhaupt steht und faellt die politische Kultur des ganzen mit der Neugier und dem Interesse, das die Glieder fuereinander aufbringen. ..." (ebenda)

Und ein Link...

Was uns auffiel bei der Ueberfahrt nach Naxos: Viele amerikanische Jugendliche auf dem Schiff. Sie reisen nach Europa und nach Naxos. Seit vielen Jahren haben wir das wieder erlebt. Und es erinnerte mich an den Satz eines Australiers, mit dem ich mich, in den Ruinen von Methoni stehend, lange unterhalten habe: "Wenn die Leute mehr reisen wuerden, koennte man sie nicht so leicht gegeneinander in den Krieg schicken." Er reist im gereiften Alter mit Frau und einer der Toechter seit ueber drei Monaten durch Europa und bedauerte, dass er das nicht in seiner Jugend konnte. Ist es wirklich so einfach? Ich glaube fast, ja...

(Forts. folgt)

So, was haben wir denn jetzt?



Wir sind in Naxos. Ganz normal. Ab Mitternacht war alles wieder normal. Mittlerweile wissen wir auch, was DER SPIEGEL schon vor uns wusste: Wenn ein Feiertag (wie dieses Jahr Ostern) in die 1.-Mai-Woche faellt, dann wird der 1.-Mai-Feiertag verschoben. Ist wohl Gesetz. Und wenn die Regierung meint, das ausser Kraft setzen zu koennen, dann ist eben Generalstreik angesetzt; die schaffen das noch...

Also. Back at home. Same procedure... Wetter schoen, wenig Touristen, muede - trotz eigentlich genuegend erquickendem Schlaf auf Deck und neuer luftgepolsterer Iso-Matte.

So. Was haben wir also jetzt? Siesta.

Wie kann jemand so beknackt sein...



... und freiwillig von Arkadien nach Athen fahren? Weil es nur dort eine Faehre nach Naxos gibt, ist doch klar.

Ok., wir sind in Piraeus, das Ticket ist geloest (68 EUR fuer's Auto, 18 EUR fuer Menschen unter 4,50m). Aber: Die Matrosen streijken mal wieder; das ist voellig normal, nur dass es uns trifft, das ist nicht egal.

Die Santorini Express (eins unserer Lieblingsschiffe) "fliegt" voraussichtlich heute um Mitternacht, damit waeren wir morgen frueh um 6 in Naxos.

Der Abend gestern bei unseren Freunden in Kalamata war lang, das Essen sehhhr guuut; wir hatten uns viele Jahre nicht mehr gesehen, da gab's doch einiges zu erzaehlen...

Heute morgen ging's dann von Kalamata nach Sparta; ohne dort nach arechaeologischen Spuren zu suchen - ich weiss nun, wie es liegt: ein einem weiten Tal, ca. 250m hoch, umgeben von lieblichen Huegeln mit Oliven (ja - auch hier!) und schroffen Felsen; dahinter thront ein Massiv mit Schnee.

Weiter ging's nach Giokareika und nach Mykenai; auch dort haben wir nur nachgesehen, ob genuegend Touristen dort sind; waren, waren! Daher nur aus sicherer Entfernung zur Kenntnis genommen, wo und wie der beruehmte Palast erbaut wurde. Und begriffen warum: Man ueberblickt wiederum ein weites fruchtbares Tal vollstaendig...

Dann ging's ueber eine der Stellen, wo die Pellopones mit einer Bruecke am Festland angeklemmt ist; damit sie nicht wegschwimmt. Der Isthmus von Korinth ist unspektakulaer: 75m hoch die Bruecke und einige Sekunden lang bei 90 km/h, zu wenig fuer ein qualifiziertes Foto, daher muss man sich die Stelle im Reisefuehrer etc. ansehen.

Nun warten wir also in unrerer Stammkneipe am Hafen auf den Fortgang der Dinge...

MiM...



gab es heute wieder und DgO und rieeesige venetianische Festungen und...

Aber der Reihe nach:

Heute war es nur eine kleine Tour, von Pilos bis Kalamata. Zwischenstationen waren Pilos selbst, einem kleinen und wuseligen aber ueberschaubaren und gemuetlichen Ort mit Hafen, Bucht und Festung...

Letztere wurde aber in Methoni erheblich ueberboten: Das ist die rieeesige Anlage der Venetianer an der Suedwestspitze des (westlichen) kleine Fingers. Das muss man schon mal gesehen haben. Die Venetianer waren schlau: Wer diese Ecke Griechenlands nicht beherrscht, der kommt nicht mehr ungestraft von Venedig ins oesliche Mittelmeer.

Dasselbe an der oestlichen Kante: Koroni mit fast identischem look and feel, fast wie ALDI oder Liedl - gleiche Bauweise hier wie dort. Letzteren gibt es uebrigens auch in GR.

Waehrend der Fahrt: herrliche Landschaft, das schiere Paradies - die Griechen u.a. wussten schon warum... Mohnblumen in Massen (siehe Titel!), Die gelbe Orgie, naemlich gelbe Margueriten in unglaublichem Aussmass entlang der Strasse.

Und natuerlich Oliven, O... - wie gehabt. Neu: Orangen, O...

Uebrigens hat sich heute auch endgueltig geklaert, wie man diese dreifingrige Halbinsel wirklich schreibt: Peloponnes und nicht Peliponnes und nicht Peleponnes o.a. - man findet wirklich alle Schreibweisen, aber erstere stimmt!

Kalamata: Chaos, richtig griechisch, so dass der in "geordneten" deutschen Verhaeltnissen zuhause befindliche Mensch sich fragt, wie das noch funktionieren kann... Ok., aber Internetcafe!

Morgen geht's also nach Piraeus und auf die Faehre. Weidmannsheil oder wie man da sagt...

Bis Naxos also.

Fast unten im letzen Finger...



... liegt Pilos - oder fuer Helenophile Pylos - da sitzen wir gerade auf dem Campingplatz ERODIOS neben einem Vogel- und Froschparadies beim Fruehstueck. Noch genauer? Bei Croissant und Kaffee...

Von Vonitsa, suedlich von Prevesa an dieser traumhaften Grossbucht, wohin wir gefluechtet waren vor der Grossstadt und ein kleines, wirklich typisches griechisches Hotel gefunden hatten (30 EUR!) sind wir gestern weitergefahren nach Pilos, 420 km, leicht zu fahren, da die Strassen durchweg gut sind, rel. wenig bis garnicht befahren, ausser um Patras...

Aber zunaechst fuhren wir wieder durch gebirgige Kuestenstrassen, rauf, runter, dicht am Meer. Bis Antirio. Und Rio. Das liegt gegenueber auf der Peloponnes. Dazwischen Wasser. Frueher kam man nur mit der Faehre hin; oder via Korinth. Heute ziert eine riesige Stahltrossenbruecke den Isthmus. 10 EUR sind faellig und man ist weg vom Festland.

Wie gesagt, der noerdliche Teil der Peloponnes ist industeriell, nicht sonderlich erbaulich, aber je weiter man gen Sueden vordringt, wir's wieder herrlich.

Wenn sich jemand je fuer Formen und Groessen von Olivenbaeumen interessiert: Hier ist der richtige Platz! O-l-i-v-e-n, so weit das Auge reicht. Und weiter...

Heute Abend sind wir dan in Kalamata. Bis dahin haben wir uns dann die Festung Methoni angeschaut.

Vorwaerts, ins Herz Griechenlands...



...ging es heute: Von Kastoria nach Preveza. Nun weiss wohl wieder keiner, wo das ist...

Also der Reihe nach.

Gestern fuhren wir von Skopje ueber Ohrid nach Bitola, ueber die Grenze nach Griechenland, bis - ja, eben: Kastoria. Das liegt an einem schoenen See in der Hochebene. Sein Name ist fuer jetzt gerade zu schwierig. Die Fahrt durch Mazedonien bis Bitola war wunderschoen: Berge, Schluchten, sanfte Berge, fast immer voellig bewaldet, das junge Gruen gibt dem eine Extranote.

Ohrid am gleichnamigen Ohridsee, den hatten wir gestern schon, von dort kurz berichtet. Es is das Palanga Mazedoniens - aber das sagt auch wieder nicht allen was, also: Palanga ist das Rimini Litauens, aber Litauen, das kriegen wir spaeter, im August oder so...

Die Fahrt bis Bitola war einfach, ab da wurde es schwierig: Griechenland mag ja den Namem Mazedonien als Staat in seinem Norden nicht. Dafuer "raechen" sich wohl die Mazedonier u.a. dadurch, dass sie den Weg nach Griechenland nicht richtig ausschildern... Jedenfalls, mit einigen Irrfahrten, Kehrtwenden und mit Hilfe von Bubi haben wir den Uebertritt nach GR dann geschafft und fuhren dach Kastoria. Mit beinhaltet eine fantastische Passueberquerung (1500m) im Abendlicht.

Ein Hotelchen haben wir gefunden in Kastoria, richtig klein und griechisch... Aber kein Internet. Ausserdem war es immer noch bitter kalt, ok. Lis protestiert, es war sehr kuehl, jedenfalls spielte sich draussen nichts ab, alle sassen IN den Lokalen.

Kastoria ist wohl Pelzentrum Griechenlands; da aber am naechsten Morgen die Sonne schien, bekam Lis doch ihren Pelzmantel nicht. Die Sonne blieb uns treu, den ganzen Tag. Und jetzt ist richig Griechenland.

Also: von Kastoria nach Preveza, suedlich von Igoumeniza, wieder an der Adria gewissermassen. Gegenueber ist Calabrien, wenn mam es nicht so genau nimmt auch Bari.

Fahrt wieder durch weitraeumiges Gebirge, Blick auf Schneeberge zur Grenze nach Albanien, gruen, gruen, gruen - und vieeeeel Platz in weiten Taelern. Ein Tal voller bluehender Obstbaeume, unglaublich! Wahrscheinlich Pfirsich. Ausserdem im Programm: reissende Baeche und Fluesse, Suempfe...

Also, Schluss jetzt. Morgen geht's weiter nach Pilos und evtl. Kalamata. Aber da wir in Pilos meine Nichte treffen (wo die jungen Leute sich heutzutage ueberall rumtreiben...), bleiben wir wohl in Pilos.

Wir sind heute noch nicht am Ziel...



...deshalb nur ein Zwischenbericht :-)

Wir sind gerade in OHRID und alle duerfen raten, wo das ist. Ok., Mazedonien ist richtig, aber nicht ausreichend. Also, wer es nicht weiss - nachsehen...

Es ist DER Ausflugsort von Mazedonien, das ja keine Meerzugang hat. Wir sind von Skopje nach Suedwesten gefahren, fast bis an die Albanische Grenze.

Ach ja Skopje: Eine knuddelige Altstadt, Bazar, fast wie Nordnikosia. ABER EISKALT!!! Das zum Wetter. Nicht mehr und nicht weniger. Eiskalt. Und eine schoene alte Moschee auch, neben vielen anderen, kleineren. Alle Doerfer sind voll davon. Aber ploetzlich, weiter suedlich die erstem Kreuzkuppelkirchlein, wie von Griechenland gewohnt... Dagegen setzen die Katholischen dann zum Trotz RIESIGE Kreuz-Konstruktionen auf die Berge... Schon etwas verstoert, die Menschen.

So, wir fahren jetzt weiter...

Alles wieder aufgeholt!



06. Mai 2005 20:41
        
Wir sind in Skopje.

Der 4. Tag war SEHR interessant, vielseitig - aber nahezu die ganze Zeit von Regen begleitet...

Das war natürlich nicht so toll. Aber dafür haben wir hautnah erlebt, was es bedeutet, in Europa Kleinstaaterei erleiden zu müssen:

1. Grenze Montenegro - Kosovo, 1. Stufe
2. Nochmal Kontrolle zum "inneren Kern" des Kosovo, erst Serben/Montenegriner(?), dann Beamte im Namen der UN, wohl Kosovaren...
3. Kosovo - Mazedonien

Das ganze im Kosovo "garniert" mit weissen UN-, blauen UN-, blauen UNSFOR-, Oliv-gekakelten KFOR-Autos auf allen Strassen.

Die Landschaft wie bei Karl May: "Durch die Schluchten des Balkans"; die Viamala ist ein Waisenkind dagegen. Schluchten, Canyons, Seen, viele Brücken (viele neu, manche noch mit gähnender Leere in der Mitte).

Deprimierend: immer noch zerschossene, abgefackelte Häuser; daneben aber Massen von Neubauten, man hat das Gefühl, ganzer Städte und Dörfer entstehen neu... Fast alle aber unfertig und leer. Das Umfeld von Pristina gleicht einem einzigen, unendlichen Baumarkt...

Den Versuch, dort ein Hotel zu finden oder etwas von der eigentlichen Stadt zu sehen bei völlig mit Autos zugestopften Strassen, aggresivem Gehupe und Regen: haben wir aufgegeben und sind weiter gefahren nach Skopje. Da hat's geklappt und ich sitze im Hotelzimmer, mit eigenem PC am Netz.

Ganz was anderes:


Liest das alles keiner, oder warum gibt's keine Kommentare...?

3. Tag: Split - Petrovac



05. Mai 2005 21:30 : Eigentlich hätten wir in Podgorica landen sollen am Abend; aber Petrovica lag davor und auf der Planstrecke. Und meine Vorstellungen (kleines Städtchen, Hafen, Strand, Kneipe, was trinken und/oder essen...) wurden voll erfüllt...
        
Wir sind dann in Petrovac geblieben: Zimmer über der Kneipe, 20€, eng, warm, irgendwas tropft im Bad, der Boden schwimmt.

Als wir am Morgen losfuhren in Duri Rat war das Ziel der Erwartung Dubrovnik. Die zuvor zurück gewichenen Berge kommen zusehends wieder, viel höher, wuchtiger. Unterwegs finden wir tatsächlich einen schönen Kiesstrand, erreichbar von der Strasse, allerdings durch Gebüsch ein kleiner Trampelpfad; im letzten Moment kommt mir: "Zwischen Split und Dubrovnik Strassen nicht verlassen - Minengefahr..."; frustriert brechen wir den Strandgang ab.

Einfahrt in Dubrovnik: Menschen, Menschen, Busse... Wir fliehen auf die Höhenstrasse über D. und beschauen uns die fabelhafte Festungsstadt aus der Vogelperspektive.

Nun geht die Welt zusehends zu Ende, man merkt, dass Montenegro naht: Strassen schlechter, schmaler, erst recht als wir die fantastische Grernze überfahren... Neue Zollanlagen auf beiden Seiten im Bau, als wären sie für die Ewigkeit. Und stolz der Hinweis, das die EU das Reconstruction Program unterstützt, bezahlt...? Das erste Kapitel in Kleinstaaterei. Welche Zeit wird vergehen müssen, bis das so aussieht wie zwischen EU-Staaten? Bei aller Kritik: Was die EU-Staaten bisher geleistet haben, ist nicht genügend zu würdigen. Hoffentlich wissen die Franzosen das, wenn Sie abstimmen...

Die Bucht - 'ne Wucht. Die Bucht von Kotor und Kotor selbst. Selbst das Internetcafe und die 4. Karte an Elga.

Gedanken:

Gibt es Serben, die lächeln können? Gibt es Serben, die NICHT im Trainingszeug rumlaufen? Gibt es Serben, die NICHT wie kleine Tschetniks Auto fahren? Irgendwie haben wir ein mentales Problem und schämen uns auch, aber trotzdem, es fällt auf. Ab unser Wirt in Petrovac, der war so richtig nett! Also, es geht doch...

Nicht ganz in der Zeit...



... sind wir am dritten Tag: Bis Kotor hat es uns bisher gereicht, obwohl wir eigentlich heute bereits Podgorica sein wollten. Sei's drum.

Gestern nachmittag sind wir doch noch weiter gefahren. Split, diese "Manhatten der Adria" haben wir uns nicht gegoennt. Der Palast von Diocletian muss eben warten, vielleicht auf immer.

Dafuer haben wir wieder ein schoenes Zimmer fuer 24EUR gefunden und Spaghetti mit Soesschen ebenfalls.

Heute morgen ging's weiter nach Dubrovnik, das wir uns dann auch versagt und es nur von oben betrachtetr haben - impossant aber voller Tourismus pur.

Die Landschaft wechselt, nach kargem Norden, schoen bis reichlich bewaldeter Mitte mit zurueckweichenden Bergen haben wir die Felsen jetzt staendig vor der Nase oder im Genick.

Der Uebergang von Kroatien zur "freien Adelsrepublik Dubrovnik" (also kurz durch Bosnien/Herzegovina) und von dort nach Serbien, das sind bittere Treppenwitze der Geschichte, aber sie gingen wenigstens glatt und ohne Probleme, auch wenn man entgegen des Richtungspfeils ueber die Grenze fahren muss...

Wie gesagt, jetzt um die Bucht von Kotor gefahren - wunderschoen und abwechslungsreich. Auch Kotor ein bewehrtes Schmuckstueck mit Internercafe...

Der 2. Tag...



... ist noch nicht ganz zu Ende, aber wir schon ein bisschen. Wir sind in Trogir, einem wunderschoenen mittelalterlichen Staedtchen - nur: Es ist touristisch voll durchgestylt; schade, teilweise sieht man vor lauter Bierreklame-Sonnendaechern die Gebaeude nicht mehr, die fast durchweg aus fast weissem Kalkstein erbaut sind.

Davor haben wir uns Zadar angesehen, ebenfall eine impossante, ehemals befestigte Stadt.

Die Fahrt von Senj hierher war herrlich, fast ohne Verkehr, ohne Hektik, mit viel Blick auf Meer und Inseln; das Meer eher wie ein spiegelglatter Binnensee, die Inseln zuerst weiss-kalkig, ohne Bewuchs, gegen Sueden werden sie etwas brauner, spaeter auch richtig gruen... Und die Strassen sind zucker, kein Problem.

So, jetzt suchen wir ein Plaetzchen zum Schlafen, dann zum Essen - ja und morgen frueh geht es dann nach Split und weiter nach Dubrownik...

Der erste Tag...



... ging glatt und ohne Stress: Durch Oesterreich und Slowenien nach Kroatien, ueber Opatija nach Senj. Senj ist die Stadt, ueber die ich mir schon seit fruehester Jugend Gedanken gemacht habe: Dort spielt naemlich "Die rote Zora"...

Senj ist seeehr alt, eine der aeltesten oder sogar DIE aelteste Stadt an dieser Kueste, bedeutend auch, weil von dort einer der wenigen Zugaenge zum Hinterland ist.

Technisches: Es waren 860 km, ein Schnitt von knapp 90 km/h.

Ein Hotel gibt es nicht, aber ein sehr schoenes Privatzimmmer fuer 25€ haben wird ueber den Gastwirt, bei dem wir zu Abend gegessen haben, vermittelt bekommen.

Ok., und jetzt fruehstuecken wir und dann geht es weiter nach Zadar und Split.

Schluss jetzt!



02. Mai 2005 23:29 : So, der Rechner wird jetzt abgehängt, verpackt und ich geh' ins Bett. Wir haben 2 Fläschchen wirklich guten Roten mit unseren Nachbarn verschluckt. Sie versorgen so lieb stets unseren Rudi (den Kater). Vielen Dank bei dieser Gelegenheit! Der Rudi sieht unsere gepackten Sachen und ist sauer. Das sichere Empfinden eines Tieres sollten wir uns bewahren (so vorhanden...) oder schleunigst wieder gewinnen!

Ein Vorgeschmack:



Zadar, am Montag mittag... Ok., wir sind noch nicht dort, aber was die Webcam uns zeigt lockt schon.

Lis Böger Lis organisiert hier den Abgang - ohne sie geht nichts!!! Auch unterwegs. Denn Lis fährt mit, wenn das noch als Frage im Raum stand...
Und nebenbei feiert ein Enkel heute Geburtstag - auch der will heute noch bedacht und besucht sein.



Ganz was anderes: Wer zu den "forschrittlicheren" Surfern zählt und RRS-Feeds sinnvoll verarbeiten kann (der neue OPERA kann's...), hier ist die Feed-Adresse:

http://hreinard.blogspot.com/atom.xml

The day before...



Garten "reisefertig" machen, packen...

Wetter?
Die nächsten 2-3 Tage sind da unten schön, wie hier; wenn wir schon weit genug unten sind am Mittwoch, dann entgehen wir auch dem Regen, mit dem der Wetterdienst droht...

Also, ein etwas seltsames Gefühl ist es ja schon, wenngleich ohne Reisefieber: Hält das Auto, werden wir wieder einen "Bruch" erleben? Mittlerweile wissen wir ja, dass wir nicht zu den Glücklichen gehören, die nicht ausgeraubt werden.

Die Route



Wir starten am 3. Mai, am Besten in aller Frühe.

1. Tag : München - Salzburg - Villach - Ljubljana - Opatja - Rijeka - Senj.
2. Tag : Senj - ???

Ja, ab da wird's interessant - wir wissen nicht, wie unsere Planung aufgeht. Jedefalls wollen wir da vorbei kommen:

Zadar - Trogir - Neum - Dubrovnic - Kotor - Petrovac - Podgorica

und

Podgorica - Ivangrad - Pristina - Skopje.

Skopje - Gostivar - Ohrid - Bitola

Dann sind wir schon fast in Griechenland (und davor? Mal wieder in den Atlas schauen - auch das ist/wird EU-ropa, irgendwie und irgendwann...) :

Weiter nach

Arta - Preveza - Paleros - Andirio

Über die neue Brücke (2,5 km, weltgrösste ...?)

Bild

nach

Rio - Pirgos - Olympia - Zacharo - Kalamata

Ausruhen, Freunde besuchen und ab nach ...

Sparta - Tripolis - Isthmus von Korinth - Piräus

Und von dort bringt uns die Fähre nach

Naxos.

Und da kennen wir uns aus - seit 21 Jahren. Alles was davor liegt, das wird spannend und sicher ganz anders, als wir das jetzt geplant haben, mit Karten, Internet, englischen (!) Reiseführern, GPS usw. ...

Die Sicht der Dinge...

... ändert sich, wenn man Neues anpackt. Diesen BLog eröffne ich aus verschiedenen Gründen; jeder ändert die Sicht der Dinge, z.B.:


  1. Ich bin neugierig; ich will mal versuchen, wie sich das entwickelt, neben meiner Webseite http://www.hr-schmitz.de ein Weblog zu nutzen.

  2. Ich möchte unsere Reise, die uns ab nächste Woche via Österreich, Slowenien, Kroatien, Bosnien, Serbien, Mazedonien, Nordgriechenland, Pelepones nach Piräus und letztlich eben wieder nach Naxos führen soll, von unterwegs dokumentieren.

  3. Ich denke, dass sich über ein Weblog leichter & aktueller kommunizieren lässt als per E-Mail oder eine nur von zuhause aus editierbare Website.



Mal sehen, ob und wie das gelingt.

Warum diese Reise?


Hier verbinden Sich verschiedene Motive: Seit meiner Kindheit schwirrt mir die Geschichte Die rote Zora und ihre Bande im Kopf herum; dieser Roman hat mich gefesselt, ich lese ihgn z.Z. wider und er spielt in Senj - das will ich endlich mal sehen.

Der Krieg auf dem Balkan hat wüste Spuren in Europa hinterlassen; ich will erleben, wie sich Europa von meiner Haustüre aus verändert, bis ich in Naxos bin, das ich seit nunmehr 21 Jahren kenne...

Und wieder ein Buch hat mit geholfen: Die Stille ist ein Geräusch von Juli Zeh, die ihre Reise nach Bosnien in einer Sprache und Art beschreibt, die mich mehr als ermuntert hat, das nachzuvollziehen, was sie beschreibt.




" ... Die Frage, warum man nach Bosnien reisen sollte, ist nicht so leicht zu beantworten wie die Frage, warum in die Toskana. Über Bosnien weiß man für gewöhnlich nichts, obwohl über kein anderes Land Osteuropas in den letzten Jahren soviel berichtet wurde. Vielleicht auch gerade deswegen. ... " Juli Zeh

Ein neuer Beitrag von heute (Test)

Hier steht alles in der Test zwischen zwei horizontalen Linien.